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Kampf um den Status

Kreis und Stadt lassen bei Ilmenau-Status als Bundeswasserstraße nicht locker

Lüneburg, 02.03.2014 - Die Ilmenau-Wehre und -Schleusen müssen ertüchtigt werden, damit der Wasserstand nicht weiter absinkt und so Natur und Bebauung entlang des Flusses gefährdet - das ist das gemeinsame  Ziel der Hansestadt Lüneburg, der Landkreise Lüneburg  und Harburg sowie der Samtgemeinde Bardowick. Dazu haben Landrat Manfred Nahrstedt und Oberbürgermeister Ulrich Mädge jetzt das Gespräch mit dem Umweltministerium in Hannover gesucht und um Unterstützung gebeten.

Grund ist die Ankündigung des Bundesverkehrsministeriums, der Ilmenau in Kürze den Status Bundeswasserstraße entziehen zu wollen. Der Bund wäre damit nicht mehr zuständig für den Erhalt der Infrastruktur des Flusses zwischen der Lüneburger Ratsmühle und Hoopte im Landkreis Harburg (LGheute berichtete).

Die ersten Reaktionen aus dem Umweltministerium seien ermutigend, berichtet Landrat Nahrstedt: "Staatssekretärin Almut Kottwitz hat zugesagt, beim Bund ein erweitertes Gutachten zu möglichen Grundwasserstandsabsenkungen anzufordern.“ Über den künftigen Austausch zwischen Land und Bund in der Sache sollen Landkreise, Hansestadt und Samtgemeinde fortlaufend informiert und mit beteiligt werden. Ein Gespräch im niedersächsischen Wirtschaftsministerium, bei dem es konkret um den Erhalt der Schleusen und Wehre sowie um die Auswirkungen auf den Ilmenau-Tourismus gehen soll, haben Landrat und Oberbürgermeister als Nächstes ins Auge gefasst.

Bei einem Ausfall der Wehre, die den Wasserstand der Ilmenau regulieren, droht eine weitere Absenkung des Flusspegels, die bereits jetzt die angrenzenden Flächen in Mitleidenschaft ziehe. Amphibien könnten in den Ilmenau-Altarmen nicht mehr überwintern, der Lebensraum der Wiesenvögel sei bedroht, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Kreis und Stadt.

Auch die historische Bebauung in der Hansestadt Lüneburg sei gefährdet. Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge betont: "Unsere Fachleute haben die Verantwortlichen bereits mehrfach auf die Wasserstandsproblematik hingewiesen. Aber nichts davon ist bisher dort aufgenommen worden. Wir haben es bei der Hansestadt Lüneburg mit einem Gesamtbaudenkmal zu tun. Die Häuser im Wasserviertel sind teilweise auf Eichenpfählen gegründet, um sie dauerhaft zu erhalten, ist ein regulierbarer Wasserstand unbedingt notwendig. Darauf werden wir so lange und eindringlich immer wieder hinweisen, bis wir miteinander zu einer guten Lösung gekommen sind.“

Der Denkmalschutz spielt auch außerhalb des Stadtgebiets eine Rolle: Die drei historischen Nadelwehre Wittorf, Fahrenholz und Bardowick gelten als schützenswerte Baudenkmäler.