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Richterprozess: Gericht erwartet Medienandrang

Eröffnung des Hauptverfahrens gegen früheren Richter in zwei Wochen möglich

Lüneburg, 11.11.2014 - Die Staatsanwaltschaft Verden - Zentralstelle für Korruptionsstrafsachen - hat am 7. November bei dem Landgericht Lüneburg Anklage gegen einen 48-jährigen ehemaligen Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesjustizprüfungsamtes erhoben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem früheren Richter Bestechlichkeit im besonders schweren Fall, Verletzung des Dienstgeheimnisses und versuchte Nötigung vor. Er soll Prüfungsinhalte für die zweite juristische Staatsprüfung an elf Rechtsreferendare verraten oder ihnen die Weitergabe angeboten haben (LGheute berichtete).

Die zuständige 3. große Strafkammer des Landgerichts Lüneburg hat dem Angeschuldigten die Anklage zur Stellungnahme übersandt. Nach Ablauf der ihm hierzu gesetzten zweiwöchigen Frist soll über die Eröffnung des Hauptverfahrens entschieden werden.

Im Falle der Eröffnung des Hauptverfahrens wird mit einem großen Interesse von Medienvertretern an einer Teilnahme an der Hauptverhandlung zu rechnen sein, teilte das Landgericht Lüneburg mit. Das Gericht erwägt angesichts der begrenzten räumlichen Kapazitäten die Durchführung eines Akkreditierungsverfahrens für Journalisten.