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"Das bedeutet das Ende der Bildungsvielfalt"

CDU-Landtagsabgeordnete kritisiert Hannovers Bildungs-Pläne

Hannover, 18.11.2014 - Gegen Pläne der niedersächsischen Landesregierung zur Änderung des Schulgesetzes hat sich die CDU-Landtagsabgeordnete Karin Bertholdes-Sandrock ausgesprochen. "Das von SPD-Kultusministerin Heiligenstadt vorgelegte Schulgesetz gefährdet alle bestehenden Gymnasien, Oberschulen, Haupt- und Realschulen. Wenn eine neue Gesamtschule hinzukommt, muss sie alle anderen Schulformen in der Umgebung ersetzen, weil sie ja deren Schüler braucht. Und das bedeutet gerade in der Fläche das Ende der Bildungsvielfalt“, sagt CDU-Landtagsabgeordnete Karin Bertholdes-Sandrock zu den Plänen der Landesregierung, das Schulgesetz entsprechend zu ändern.

"Wir setzen uns dafür ein, dass Eltern die Wahl haben, welchen Bildungsweg ihre Kinder beschreiten. Rot-Grün hingegen will das Gegenteil: Wenn Gesamtschulen künftig die einzige Schulform vor Ort sein können, wird Eltern genau diese Wahlmöglichkeit genommen“, ist Bertholdes-Sandrock überzeugt. Das sei der falsche Weg.

Gegen Abschaffung der Benotung

Sie kritisiert auch, dass die Schullaufbahnempfehlung nach der 4. Klasse abgeschafft werden soll. "Die Laufbahnempfehlung war für Eltern ja nicht bindend, aber sie bot eine Orientierungshilfe aus der jahrelangen Kenntnis der Grundschullehrerinnen und -lehrer. Und was soll am Ende der beiden neuen Beratungsgespräche stehen, die als bloßes Angebot vorgesehen sind? Das kann doch letzten Endes nur die Frage der Eltern sein, was die nächste geeignete Schulform für das eigene Kind sei - falls dieses Angebot überhaupt angenommen wird“, sagte Bertholdes-Sandrock, die ihren Wahlkreis auch im östlichen Bereich des Landkreises Lüneburg hat.

Weiter ist Bertholdes-Sandrock überzeugt, dass der Ersatz der Noten durch Leistungsstandberichte die Eltern verunsichere. Vielmehr wollten diese wissen, wie gut oder weniger gut ihr Kind dem Unterricht folgen könne. "Solche Berichte müssen von den Lehrern für die Eltern oft rückübersetzt werden in eine Note“, bemängelt die Kultuspolitikerin die Pläne von Rot-Grün.

 Keine Inklusion per Brechstange

Ebenfalls kritisch sieht Bertholdes-Sandrock die geplanten Gesetzesänderungen zur Inklusion an Schulen. "Die Landesregierung will die Schulen mit den Förderschwerpunkten Sprache sowie soziale und emotionale Entwicklung streichen. Alle Schüler mit Unterstützungsbedarf in diesen Bereichen sollen in den allgemeinbildenden Schulen unterrichtet werden, obwohl sich viele Eltern eine spezialisierte Förderschule für ihre Kinder wünschen“, sagte die Abgeordnete. Das zeige auch hier: Rot-Grün nehme keine Rücksicht auf den Elternwillen. Anstatt behutsam vorzugehen und das Kindeswohl im Blick zu behalten, solle die inklusive Schule mit der Brechstange durchgesetzt werden. "Wir haben im Förderschulbereich große Erfolge erzielt und sollten diese nicht aufs Spiel setzen“, warnt Bertholdes-Sandrock.

Wahlfreiheit statt Rückkehr zu G9

Als „planlos“ bezeichnet sie die rot-grüne Landesregierung in der Frage der Rückkehr zum Abitur nach 13 Schuljahren. "Es gibt immer noch kein klares Konzept für den Rückweg zum G9. Vor allem fehlt eine schlüssige Antwort auf die Frage, wie die leistungsstärkeren Schüler nach 8 Jahren Abitur machen sollen, ohne in die Rolle von singulären Überspringern einer Klasse zu kommen“, stellt die Abgeordnete fest. Die CDU-Landtagsfraktion hingegen habe mit ihrem Konzept "Im eigenen Tempo zum Abitur“ bereits im Mai 2014 ein Modell präsentiert, das eine echte Wahlfreiheit zwischen dem 12- und dem 13-jährigen Weg zum Abitur (G8 und G9) an den niedersächsischen Gymnasien vorsehe.