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Höhere Belastung durch Rente mit 63

Junge Union Lüneburg kritisiert Angaben des Bundesarbeitsministeriums

Lüneburg, 02.12.2014 - Die Bundesregierung rechnet mit 240.000 Arbeitnehmern, die im laufenden Jahr einen Antrag auf Rente mit 63 stellen werden. Dafür veranschlagt das Bundesarbeitsministerium Kosten in Höhe von rund 0,9 Milliarden Euro. Die Junge Union (JU) befürchtet nun, dass das Rentenkonzept deutlich teurer wird, als es die Bundesregierung bislang behauptet. "Entweder hat man sich im Bundesarbeitsministerium verrechnet oder die Zahlen wurden absichtlich zu niedrig angesetzt“, sagt Dr. Merlin Franke, Vorsitzender des JU Bezirksverbandes Lüneburg, unter Bezug auf Angaben der Deutschen Rentenversicherung.

Wie ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung gegenüber der „Rheinischen Post“ am Donnerstag allerdings mitgeteilt habe, werde der Kostenrahmen in diesem Jahr voraussichtlich gesprengt. Unter den bislang 160.000 Antragstellern befänden sich viele Gutverdienende, die hohe Rentenansprüche besäßen. Die Rentenversicherung gehe daher von Kosten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro aus.

"Ob gewollt oder ungewollt, in jedem Falle wurde die Öffentlichkeit über das wahre Kostenausmaß der Rente mit 63 unkorrekt informiert“, sagt Franke. Beschäftigte können seit dem 1. Juli bereits mit ihrem 63. Lebensjahr ohne Abschläge in Rente gehen. Bedingung ist, dass die Beschäftigten mindestens 45 Jahre lang Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben. "Wer dies schafft, hat sich einen gesicherten Ruhestand redlich verdient“, findet Franke. Auf diese Feststellung lege er großen Wert.

Für ihn gehöre aber auch zur Wahrheit, dass der Rentenversicherung durch die Rentenreform viele zahlungskräftige Beitragszahler verloren gehen. "Dann müsste die daraus resultierende finanzielle Lücke wieder einmal von der jüngeren Generation geschlossen werden“, sagt der JU-Vorsitzende.

Doch schon heute kämen für einen Rentner fast drei Beitragszahler auf, und laut OECD solle sich das Verhältnis bis 2050 sogar noch halbieren. "Ein solches Ausmaß finanzieller Belastung kann den zukünftigen Generationen schlicht und ergreifend nicht zugemutet werden“, meint Franke, "und die Rente mit 63 verschärft die ohnehin schon prekäre Lage der Rentenversicherung sogar noch zusätzlich“. Da die Rentenreform allerdings nicht mehr ohne weiteres rückgängig gemacht werden könne, spricht er sich für eine steuerliche Finanzierung der Rente mit 63 aus. "Diese würde die finanziellen Kosten wenigstens auf alle Schultern verteilen.“