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Auschwitz-Prozess beginnt am 21. April

Verhandlungen in der Ritterakademie - Landgericht legt Fortsetzungstermine fest 

Lüneburg, 02.02.2015 - Vor der 4. großen Strafkammer beginnt am 21. April  um 9.30 Uhr im großen Saal der Ritterakademie in Lüneburg Lüneburg die Hauptverhandlung gegen den 93 Jahre alten Angeklagten, dem die Staatsanwaltschaft Hannover vorwirft, zwischen dem 16. Mai und 11. Juli 1944 im Konzentrationslager Auschwitz Beihilfe zum Mord in 300.000 rechtlich zusammentreffenden Fällen geleistet zu haben. Dem Verfahren haben sich mittlerweile 55 Nebenkläger angeschlossen.

Dem Angeklagten wird vorgeworfen, zwischen Mai und Juli 1944 als Freiwilliger der Waffen-SS im Bereich der Gefangeneneigentumsverwaltung des Konzentrationslagers Auschwitz geholfen zu haben, das auf den Bahnrampen im Lagerbereich Birkenau zurückgelassene Gepäck neu eintreffender Häftlinge wegzuschaffen. Damit sollten die Spuren der Massentötung für nachfolgende Häftlinge verwischt werden. Vor allem aber sei es Aufgabe des Angeschuldigten gewesen, die aus dem Gepäck entnommenen Banknoten zu zählen und an das Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der SS in Berlin weiterzuleiten (LGheute berichtete).

Vom Gericht wurden bereits 26 Fortsetzungstermine festgelegt, die bestimmt sind für den
22.04.2015, 23.04.205, 28.04.2015, 29.04.2015, 06.05.2015, 07.05.2015, 12.05.2015, 13.05.2015, 21.05.2015, 26.05.2015, 27.05.2015, 02.06.2015, 03.06.2015, 09.06.2015, 10.06.2015, 17.06.2015, 01.07.2015, 02.07.2015, 07.07.2015, 08.07.2015, 14.07.2015, 15.07.2015, 21.07.2015, 22.07.2015, 28.07.2015 und 29.07.2015, 
jeweils um 9.30 Uhr im großen Saal der Ritterakademie.

Aufgrund des überregionalen und internationalen Medieninteresses hat der Vorsitzende der Kammer eine Medienverfügung erlassen. Dadurch sollen sowohl eine angemessene Medienberichterstattung als auch der geordnete Verlauf der Hauptverhandlung sichergestellt werden. Für sonstige Zuschauer ist eine vorherige Anmeldung nicht möglich.