header

"Gelände steht nicht zur Verfügung"

Bund will länger als geplant an Theodor-Körner-Kaserne festhalten

Der Bund will seine Flächen in Lüneburg nun doch länger als geplant behalten. Foto: LGheuteBerlin/Lüneburg, 06.04.2015 - Lüneburg braucht Platz, vor allem für weitere Wohnungen und für Gewerbeansiedlungen. Für Letztere hatte Landrat Manfred Nahrstedt jüngst vorgeschlagen, Teile des Truppenübungsplatzes in Deutsch Evern zu nutzen. Sein Argument: In Lüneburg gibt es weniger Bundeswehr, also brauche man auch nicht so viel Übungsraum. Doch offenbar hatte er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Nicht nur, dass sich die betroffenen Gemeinden übergangen fühlten, jetzt kam auch die Retourkutsche aus Berlin. Ergebnis: Nun sind auch die bereits vom Bund in Aussicht gestellten Flächen der Theodor-Körner-Kaserne wieder in Frage gestellt.

 

Schon seit längerem steht die Stadt mit der Bundeswehr beziehungsweise mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) in Verhandlungen über jetzt noch von der Bundeswehr beanspruchte Flächen. Auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Hiltrud Lotze und Lars Klingbeil (Heidekreis) kamen jetzt in Berlin Oberbürgermeister Ulrich Mädge und Landrat Manfred Nahrstedt im Bundesverteidigungsministerium (BMVg) mit den Staatssekretären Gerd Hoofe und Markus Grübel zusammen. Dabei ging es erneut um die zukünftige Nutzung der Theodor-Körner-Kaserne (TKK).

Sowohl Mädge als auch Nahrstedt machten in dem Gespräch deutlich, dass Stadt und Landkreis Areal für die Entwicklung dringend benötigten. Dies besonders auch vor dem Hintergrund, dass Gewerbeflächen in der Metropolregion Hamburg knapp seien und die weitere positive Entwicklung der Region davon abhinge, dass weitere Flächen angeboten werden könnten.

Die Ministeriumsvertreter wandten ein, dass trotz der zahlenmäßigen Verkleinerung der Bundeswehr in Lüneburg der Bedarf an Flächen keinesfalls gesunken sei, wie Hiltrud Lotze nach dem Gespräch berichtete. Das liege unter anderem an dem steigenden Platzbedarf für den Fuhrpark, aber auch an den komplexen Übungsszenarien. Der Faktor Zeit spiele eine erhebliche Rolle bei der Anfahrt zu den Übungsplätzen, deswegen stünde das Übungsgelände in der TKK entgegen früheren Aussagen des BMVg jetzt und in absehbarer Zukunft nicht zur Verfügung.

Fazit des Gesprächs: Es soll eine weitere Entbehrlichkeitsprüfung eingeleitet werden, bei der die Forderungen von Stadt und Landkreis berücksichtigt werden. HiltruGelände sd Lotze beurteilt das Gespräch dennoch positiv: "Die legitimen Entwicklungsinteressen der Region wurden mit Nachdruck vorgebracht und von den Staatssekretären aufgenommen. Auf dieser Grundlage wird die Entbehrlichkeitsprüfung erfolgen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden wir uns zusammensetzen und die weiteren Bedingungen für die Überlassung von Teilflächen verhandeln.“