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Unterstützung für die Alpha-Trasse sorgt für Ärger

BUND distanziert sich von Aussagen des Aktionsbündnisses Schutz der Ostheide

Noch ist die Bahnstrecke Lüneburg-Uelzen zweigleisig. Die Alpha-Variante sieht den dreigleisigen Ausbau vor. Dagegen sperren sich die Anliegergemeinden mit aller Macht. Auch der regionale BUND-Verband will davon zurzeit nichts wissen. Foto: LGheute Lüneburg, 23.05.2015 - "Daher möchte ich Sie und Ihre Mitstreiter auffordern, künftig nicht mehr zu behaupten, der BUND sei generell für eine bestimmte Trassenvariante. Unser Verband möchte für sich selber sprechen." Mit deutlichen Worten distanziert sich der BUND Regionalverband Elbe-Heide gegen Aussagen, die jüngst das Aktionsbündnis Schutz der Ostheide getroffen hat. Deren Sprecher Fritz Kaune hatte in einer Pressemitteliung am 20. Mai erklärt, die im Aktionsbündnis vertretenen 16 Bürgerinitiativen sowie der BUND und der Nabu unterstützten den Bau der sogenannten Alpha-Variante als Alternative zur geplanten Y-Trasse der Bahn. Die Alpha-Variante sieht den dreigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Lüneburg-Uelzen vor. 

In der Pressemitteilung des Aktionsbündnisses hatte ein Vertreter des Aktionsbündnisses, Friedrich Bodin, unter anderem den Bau der "Alpha-Variante" gefordert. Die von Pressesprecher Fritz Kaun verfasste Mitteilung endet mit dem Satz: "Diesen Forderungen schließen sich 16 Bürgerinitiativen, BUND und NABU an." Das aber ist offenbar gegen den Willen des BUND geschehen, zumindest aber wohl nicht mit ihm abgestimmt. "Ich möchte, was den BUND betrifft, dieser Aussage energisch widersprechen. Hier in Lüneburg - diese Region wäre von der "Alpha-Variante" betroffen - ist uns BUND-Aktiven und den örtlichen Vorstandsmitgliedern von dieser Pressemitteilung nichts bekannt", erklärt Thilo Clavin im Auftrag des BUND Regionalverbands Elbe-Heide.

Die Aussage Pro-Alpha-Variante werde vom BUND nicht generell geteilt, die Meinungen über die beste Lösung des künftig zu bewältigenden Güterverkehrs gingen auch im BUND auseinander, teilt Clavin mit. "Nach unseren Informationen wären von den Auswirkungen einer Alpha-Variante ca. 35.000 Menschen betroffen - etliche Häuser, vor allem an der Bestandsstrecke im Kreis Uelzen, müssten weichen - und die Eingriffe in Natur und Landschaft wären gewaltig." Hinsichtlich der Bewältigung des Hamburger Hafen-Hinterlandverkehrs habe der BUND bisher nicht eindeutig Position bezogen.

"Unser Verband möchte für sich selber sprechen", erklärt Clavin, der auch Aufklärung darüber fordert, wer vom BUND diese Pressemitteilung unterzeichnet hat, denn, so Clavin, "sie gilt jedenfalls nicht generell für alle BUND-Gruppen". Er geht zudem davon aus, dass auch der örtliche Nabu der Alpha-Variante sehr kritisch gegenübersteht.