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"Das hat was von trotzigem Kleinkind"

Brücken-Gegner attackieren CDU-Kreistagsfraktion wegen ihrer Haltung zur Elbbrücke

Neu Darchau, 26.05.2015 - Die Bürgerinitiative "Ja zur Fähre - Nein zur Brücke“ (BI) in Neu Darchau wirft der Lüneburger CDU "taktische Spielchen“ in der Diskussion um die geplante Elbbrücke in Neu Darchau vor. "Es ist offensichtlich, dass die CDU-Fraktion die kürzlich veröffentlichte, offizielle Kostenschätzung torpedieren will, indem sie nun eine ’realistische Kostenschätzung‘ einfordert“, sagt BI-Sprecher Andreas Conradt. "Das ist in jeder Hinsicht armselig und riecht streng nach Stimmenfang.“ Den Menschen im Amt Neuhaus und in Neu Darchau sei aber mit einem weiteren Hinauszögern einer Entscheidung nicht geholfen.

"Die Lüneburger Christdemokraten benehmen sich kindisch: Sie wissen, dass weiteres Geld nicht zur Verfügung steht, dass niemand die Unterhaltungskosten der Brücke tragen will und kann und dass völlig offen ist, ob im streng geschützten Gebiet auf der Südseite überhaupt gebaut werden darf. Trotzdem wollen sie das todkranke Projekt nicht begraben. Das ist eine ungeheuerliche Zumutungen für die Menschen links und rechts der angedachten Brückenzufahrten.“

Verärgert zeigt sich die Bürgerinitiative auch über die Auslegung des Ergebnisses der Bürgerbefragung von Anfang 2013: "Die CDU-Kreistagsfraktion will nicht akzeptieren, dass sich das Ergebnis mit dem Überschreiten der Grenze von 10 Millionen Euro als Eigenanteil des Landkreises in ein ’Nein zur Brücke‘ gewandelt hat.“ CDU-Sprecher Jan Waldau behaupte wider besseren Wissens das Gegenteil. "Das hat schon was von trotzigem Kleinkind“, so Andreas Conradt.

Auch dass die CDU das Argument der nicht vollendeten Deutsche Einheit immer wieder als "moralische Rechtfertigung für den Brückenbau" nutze, will Conradt nicht akzeptieren. "Es wird quer über den Fluss geheiratet und gefeiert. Es gibt Vereine, Geschäftsbeziehungen und Projekte über die Elbe hinweg. Konservative Kreise aber bemühen ständig, herzzerreißende Geschichten über den Zweiten Weltkrieg und die Teilung Deutschlands. Die ist aber seit einem Vierteljahrhundert Geschichte.“

Der BI-Sprecher fordert auch von der CDU "einen sauberen Schnitt und einen Blick nach vorn.“ Entlarvend sei dagegen das mürrische Festhalten an lang vergangenen Geschichten und gescheiterten Projekten.