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Haus- und Wohnungseinbrüche drastisch gestiegen

Kriminalstatistik 2015: 30 Prozent mehr Einbrüche – Region besonders betroffen

Lüneburg, 21.06.2016 - 21.981 Straftaten sind im vergangenen Jahr in den drei Landkreisen der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen bearbeitet worden – 11,81 Prozent mehr als 2014. Die Anzahl der Straftaten in der Region übertraf zugleich die Entwicklungen auf Direktions- (+6,48 Prozent) und Landesebene (+2,8 Prozent). Besonders die gestiegenen Haus- und Wohnungseinbrüche bereiteten der Polizei Sorgen, wie der Leiter der Polizeiinspektion, Polizeidirektor Hans-Jürgen Felgentreu, anlässlich der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2015 betonte. Dennoch: "Die Bürger in den Landkreisen unserer Region leben sicher", hob Felgentreu hervor.

Kopfzerbrechen bereitet den Kriminalisten in der Region die gestiegene Zahl der Diebstahlsdelikte auf 8566 und insbesondere die damit einhergehende Thematik der Einbruchskriminalität. Nach einem rückläufigen Trend im Vorjahr stieg in 2015 die Gesamtzahl der Wohnhauseinbrüche in allen drei Landkreisen der Polizeiinspektion von 465 (2014) auf 603. Dieses entspricht einer Steigerung um fast 30 Prozent (29,68 Prozent).

Durch die Nähe zur Metropolregion Hamburg mit einer guten Anbindung an die Autobahnen sei neben dem Landkreis Harburg auch der Großraum Lüneburg für reisende Täter aus verschiedenen Gründen noch attraktiver geworden, führte Felgentreu zur Begründung an. Die Bekämpfung dieser Eigentumsdelikte werde auch in 2016 ein Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit sein. Neben der polizeiinspektionsübergreifenden Fahndungs- und Ermittlungsarbeit setzt die Polizei dabei auch auf die Hilfe/Hinweise der Bürger, die in der Vergangenheit mit Hinweisen auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge die Arbeit der Ordnungshüter unterstützten. Parallel wirbt die Polizei auch für die verstärkte Sicherung von Häusern und Wohnungen – im vergangenen Jahr blieb überregional und niedersachsenweit mehr als jeder dritte Einbruch im Versuch "stecken", was insbesondere auch durch verstärkte Sicherungen von Wohnobjekten zurückzuführen sei.

Felgentreu zeigte sich im Rahmen der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2015 mit der Aufklärungsquote dennoch zufrieden. Die Quote für 2015 liegt bei 60,7 Prozent und habe trotz gravierender Belastungen durch eine Vielzahl von Einsatzanlässen (Schutz verschiedener Gerichtsverhandlungen, Flüchtlingsmanagement) und Ermittlungsgruppen um 2,88 Prozent (2014: 57,82 Prozent) gesteigert werden können. "Eine erfreuliche Entwicklung", wie Felgentreu betonte.

Ein Parameter für die Bewertung der Kriminalitätsbelastung ist die Häufigkeitszahl der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner. Je höher die Häufigkeitszahl ist, desto mehr Kriminalität wird in einem Bereich registriert. Zwar habe diese 2015 für den Bereich der Polizeiinspektion mit 6882 über dem Wert des Vorjahrs (6187) gelegen, jedoch auch deutlich unter der Häufigkeitszahl im Landesdurchschnitt (7263).

"Die Bürgerinnen und Bürger in den Landkreisen unserer Region leben sicher!", betonte Hans-Jürgen Felgentreu. Im Bereich der Rohheits- und Gewaltdelikte blieben die Fallzahlen auf dem sinkenden Niveau des Vorjahres, so dass auch hier der positive Trend fortgesetzt werden konnte. Im Jahr 2015 sank damit auch abermals die Zahl der Körperverletzungsdelikte auf 1918. Parallel sank hierbei unter anderem im Landkreis Lüneburg auch die Anzahl der Raube (2014: 106) auf 93.

Als erfreulich wertet die Polizei auch den Rückgang der Zahlen bei Diebstählen an oder aus Pkw, der von 1001 (2104) auf 851 sank, sowie die weiterhin positiven Zahlen im Bereich Vandalismus/Sachbeschädigungen (2015: 2516). In beiden Deliktsfeldern setzten sich die positiven Entwicklungen der letzten fünf Jahre fort.

Schwerpunkte für 2016 setzt die Polizeiinspektion bei der Bekämpfung der Clankriminalität und der Diebstahl- und Einbruchkriminalität. Jedoch auch die Straßenkriminalität, Fahrraddiebstähle und die Drogenerkennung im Straßenverkehr werden in 2016 einen Schwerpunkt polizeilicher Arbeit bilden, erklärte Felgentreu.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2015 für die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannebrg/Uelzen kann hier heruntergeladen werden.

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