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Finanzspritze für Amt Neuhaus

Kreistag will Gemeinde mit jährlich 100.000 Euro stützen – Fährtarife weiter im Gespräch

Idyllisch, aber strukturschwach: Das ostelbische Amt Neuhaus soll jetzt mit jährlich 100.000 Euro unterstützt werden. Foto: LGheuteLüneburg, 15.03.2016 - Mit jährlich 100.000 Euro will der Landkreis Lüneburg der Gemeinde Amt Neuhaus unterstützen. Das beschlossen die Kreistagsabgeordneten in ihrer gestrigen Sitzung. Von 2017 bis 2026 kann die Gemeinde mit dem jährlichen Zuschuss zum Ergebnishaushalt rechnen, sofern sie einen Vertrag über Stabilisierungshilfen mit dem Land Niedersachsen schließt. "Das ist eine freiwillige Leistung des Landkreises an die Gemeinde Amt Neuhaus“, sagte Landrat Manfred Nahrstedt in der Sitzung, "wir sind im Entschuldungsvertrag, dennoch halten wir eine solche Stützungsmaßnahme für sinnvoll und notwendig."

Die Förderung durch den Landkreis soll der Gemeinde Amt Neuhaus helfen, den Konsolidierungsbeitrag abzusichern. Denn nur, wenn die Gemeinde jährlich 552.000 Euro erwirtschaftet – etwa durch Anhebung der Grundsteuern und eine kostendeckende Anpassung der Abwassergebühren – kann sie wiederum mit rund 9,2 Millionen Euro Entlastung aus Hannover rechnen. Die Entscheidung über einen möglichen Vertrag mit dem Land Niedersachsen fällt die Gemeinde selbst.

Darüber hinaus plant der Landkreis weitere Maßnahmen in der Gemeinde Amt Neuhaus: Die Kreisverwaltung will einen Antrag auf EU-Fördermittel stellen, um das Netzwerk "Blühende Arche-Region – Flusslandschaft Elbe" umzusetzen. Vorbild für das Projekt ist das Netzwerk "Blühender Bodensee", das unter anderem Landwirte, Kommunen, Imker und Gartenbesitzer berät und qualifiziert. "Unser Ziel ist es, die Archeregion bunter und artenreicher zu gestalten und damit auch für Bienen und andere Insekten wichtigen Lebensraum zu erhalten“, sagte Nahrstedt.

Auch die Tarife an den Elbfähren "Tanja" und "Amt Neuhaus" standen in der Kreistagssitzung auf der Tagesordnung. Wie der Erste Kreisrat Jürgen Krumböhmer berichtete, werde derzeit die technische Umsetzung der Förderung diskutiert. "Beide Fährbetreiber sind grundsätzlich bereit, eine bezuschusste Jahreskarte zu akzeptieren, die auf den Fähren wechselseitig anerkannt wird“, so der Erste Kreisrat. Auch bezuschusste 10er-Karten wird es weiterhin geben, allerdings müsse sich der Landkreis um den Vertrieb kümmern, sagte Krumböhmer. Im Oktober 2015 hatte der Kreistag beschlossen, 250.000 Euro für die Verbesserung der Fährverbindungen im Haushalt 2016 bereit zu stellen.