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Frischzellenkur für die Teufelsbrücke

Lüneburgs älteste Brücke im August wegen Sanierungsarbeiten gesperrt

Schön, abr auch schön rostig: Die Teufelsbrücke an den Ilmenauwiesen soll wieder auf Vordermann gebracht werden. Foto: Stadt LüneburgLüneburg, 21.07.2016 - 123 Jahre ist die Teufelsbrücke bei den Ilmenauwiesen alt. Sie ist damit die älteste der 58 Lüneburger Brücken, zwar immer noch rüstig, aber leider ein wenig rostig. Um diesen Zustand zu ändern, soll sie von der Stadt überholt und instandgesetzt werden. Ab Montag, 1. August, muss sie deshalb für einen Monat voll gesperrt werden. Jogger, Fahrradfahrer, Spaziergänger und auch Reiter, die die Brücke nutzen, müssen in dieser Zeit andere Wege einschlagen. Auch die sogenannten Liebesschlösser sollen dann ein Ende haben. Und: Auch die Farbe soll geändert werden. 

"Es ist ärgerlich, dass wir die Brücke ausgerechnet im Sommer sperren müssen, aber leider nicht zu verhindern", sagt Uta Hesebeck, Fachbereichsleiterin für Straßen- und Ingenieurbau bei der Hansestadt Lüneburg. "Denn wir sind auf trockenes und beständiges Wetter angewiesen, damit die verschiedenen Beschichtungen gut trocknen können." In dieser Zeit müssen alle, die sonst die Teufelsbrücke nutzen, über die Amselbrücke oder die Brücke an der Roten Schleuse ausweichen. Kanuten und auch Lüneburgs Ausflugsboot können die Teufelsbrücke aber mit Einschränkungen weiterhin passieren.

Die instandgesetzte Stahlbrücke soll vom äußeren Erscheinungsbild genauso aussehen wie bisher. Bis auf einen Unterschied: "Wir haben uns für dunkelgrüne Farbe entschieden, ein kräftiges Waldgrün. Damit wird sich die Brücke noch besser in ihre Umgebung einfügen", sagt die Fachbereichsleiterin.

Auch die sogenannten Liebesschlösser müssen verschwinden. "Derzeit hängen an der Bücke einige Liebesschlösser. Eine schöne Tradition, allerdings für die Brücken ein echtes Problem", erklärt Jörg Silex, der Brückenexperte bei der Hansestadt. "Durch die Schlösser nutzen die Beschichtungen viel schneller ab, und dann rostet die Brücke. Und auch das Gewicht der Schlösser summiert sich." Die Schlösser, die sich derzeit an der Teufelsbrücke befinden, können noch bis 31. Juli von ihren Besitzern abmontiert werden. Danach müssen sie entfernt werden. Die Stadt bittet außerdem darum, keine Schlösser an der erneuerten Brücke anzubringen.

Schon im Bauausschuss im Dezember vergangenen Jahres hatte Hesebeck die Erneuerung der Brücke angekündigt. Sie ist stark verwittert und von Korrosion befallen, über kurz oder lang wäre sie nicht mehr standsicher gewesen. 60.000 Euro kostet die Instandsetzung der 24 Meter langen Teufelsbrücke.

Die Teufelsbrücke wurde 1893/94 gebaut und ist damit die älteste Brücke im Stadtgebiet. Laut dem Arbeitskreis Lüneburger Altstadt (ALA) hat die Brücke ihren diabolischen Namen vom dort früher befindlichen Sumpfgebiet, seit dem Mittelalter Düvelsbrook, also Teufelsbruch genannt. Auch ein Pachthof, der sich in der Nähe befand und in den 1980er Jahren abgerissen wurde, führte seit dem Mittelalter einen Namen, in dem der Teufel auftauchte. Die Farbe der Brücke hat sich im Laufe der Zeit wohl auch schon mal verändert. Einige Zeit soll die Brücke auf Grund ihres dunklen Anstrichs den Namen "Schwarze Brücke" getragen haben.

Ablauf der Arbeiten

In der ersten Woche lässt die Hansestadt Lüneburg Pontons ins Flussbett der Ilmenau legen. Einerseits dienen sie als Arbeitsfläche für die Handwerker, andererseits fangen sie herabfallende Teile der Brücke auf, sodass sie nicht in die Ilmenau geraten. In der ersten Woche werden auch die Arbeitsgerüste aufgestellt und die Holzbeläge demontiert.

Die zweite Woche ist dann für das Austauschen der Stahlteile vorgesehen. Teile, die nicht so stark von Korrosion befallen sind, werden von dem Rost befreit. 

Diese Arbeiten werden sich auch in die dritte Woche ziehen. Wenn sie abgeschlossen sind, folgt das Auftragen der Beschichtungen, erst der Korrosionsschutz, dann eine Deckschicht, die der Brücke auch die neue, dunkelgrüne Farbe geben wird. In der letzten Woche werden dann neue Holzbohlen angeschraubt.