Wieder Tempo 80 zwischen Wetzen und Raven

Landkreis Schilder stellt zum zweiten Mal auf

Wollen die K20 sicherer machen: Polizeihauptkommissar Andreas Dobslaw und Dirk Bonow vom Landkreis Lüneburg. Foto: Landkreis LüneburgLüneburg, 30.01.2017 - Ab sofort gilt auf der Kreisstraße 20 zwischen dem Wetzener Kreisel und Raven Tempo 80. Ende vergangener Woche wurden die Tempo-80-Schilder aufgestellt – bereits zum zweiten Mal. Unbekannte hatten die acht Hinweisschilder, die eigentlich schon am 18. Januar aufgestellt worden waren, wenig später entwendet. "In der Anfangsphase werden wir den Verkehr auf der Strecke zusätzlich verstärkt überwachen, um die Wirksamkeit der neuen Regelung zu überprüfen", sagt Dirk Bonow, Leiter des Fachdienstes Straßenverkehr und Führerscheine, "dafür werden wir hier regelmäßig Radarkontrollen durchführen."

Bereits 2008 hatte der Landkreis an dieser Stelle ein Überholverbot eingerichtet, wenig später folgte zusätzlich eine Leitplanke. "Nach jeder Maßnahme gingen die Unfallzahlen erst einmal zurück", sagt Dirk Bonow, "nach einer gewissen Zeit hatten sich die Autofahrer aber daran gewöhnt, und die Unfälle nahmen wieder zu." Allein in den vergangenen fünf Jahren ereigneten sich auf dem rund einen Kilometer langen Teilstück der K20 17 teils schwere Unfälle.

Als Geschäftsführer der Unfallkommission hat Polizeihauptkommissar Andreas Dobslaw diesen und andere Unfallschwerpunkte im Landkreis genau im Blick und kennt die häufigste Unfallursache: "Die verunglückten Fahrerinnen oder Fahrer waren sehr oft mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs. Wenn dann auch noch ein Moment der Unaufmerksamkeit dazukommt, passiert sehr schnell ein Unfall." Daneben kam es auf der Strecke immer wieder zu Wildunfällen. Auch dagegen soll die neue Temporegelung etwas ausrichten: "Bis zu einer Geschwindigkeit von etwa 80 Kilometern pro Stunde erkennt das Wild ein Fahrzeug noch und versucht auszuweichen“, erklärt Dobslaw, "bei höheren Geschwindigkeiten ist das Unfallrisiko deshalb deutlich höher."

Auf die Fahrzeit wirkt sich die Tempoänderung übrigens kaum aus. „Nach unseren Messungen brauchen Autofahrer nur fünf Sekunden länger als bei Tempo 100", sagt Bonow, der dafür extra eine Messung durchgeführt hat. "Bei Tempo 80 wird zudem der Überholdruck rausgenommen", fügt Dobslaw hinzu, "unsere Erfahrungen zeigen, dass bei erlaubten 100 km/h mehr Autofahrer waghalsige Überholmanöver riskieren, wenn sie zum Beispiel einen Lkw vor sich haben." In der langen Kurve, die die K20 an dieser Stelle macht, ist das ein besonderes Risiko. 

Nachdem die ursprünglich aufgestellten Schilder entwendet worden waren, hatte der Landkreis Anzeige erstattet. Die Polizei hat daraufhin strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Wer etwas gesehen und dies noch nicht der Polizei mitgeteilt hat, kann sich an die Polizei in Lüneburg oder unter der Telefonnummer 04134-917900 auch direkt an die Polizeistation in Melbeck wenden.