Schnelles Internet rückt langsam näher

Kreisausschuss stimmt Vergabe für Breitbandausbau an Telekom zu

Frühestens Ende 2018 soll der Breitbandausbau im Landkreis Lüneburg abgeschlossen seinLüneburg, 25.07.2017 - Seit langem schon warten private Internetnutzer ebenso wie Unternehmen im Landkreis Lüneburg auf das seit Jahren versprochene schnelle Internet, nun scheint es offenbar Bewegung in der Sache zu geben. Einstimmig entschieden in der vergangenen Woche die Mitglieder des nichtöffentlich tagenden Kreisausschusses, dass die Telekom AG den Zuschlag für den Breitbandausbau bekommen soll. "Die Telekom hat nicht nur das finanziell attraktivste Angebot vorgelegt", sagte Erster Kreisrat Jürgen Krumböhmer dazu, "wir haben damit ein Unternehmen, das über alle technischen Möglichkeiten und die notwendigen Vermarktungsstrukturen verfügt."

Wie es heißt, soll es nun "in Kürze" in die Vertragsverhandlungen gehen, um letzte Details zu klären. Fest steht aber bereits, dass die Telekom interessierten Kunden während der Markteinführungsphase anbieten wird, kostenlose Hausanschlüsse zu legen. Für alle Hausbesitzer, die entsprechende Tarife für schnelles Internet buchen wollen, übernimmt das Unternehmen also die notwendigen Bauarbeiten auf dem Grundstück. "Interessierte sollten dann schnell sein", rät Krumböhmer, "wer später nachrüsten will, muss mit zusätzlichen Kosten rechnen."

Möglich wird der flächendeckende Breitbandausbau, weil der Landkreis den finanziellen Ausgleich bei der sogenannten Wirtschaftlichkeitslücke übernehmen wird. Gemeint ist damit der Fehlbetrag, der sich aus den Kosten für den Aufbau des Breitbandnetzes in der Region und den zu erwartenden Einnahmen aus dem Betrieb des Netzes ergibt. Denn anders als in Städten oder Ballungszentren sind die Kosten pro Anschluss auf dem Land deutlich höher. Damit überhaupt ein Netzbetreiber diese Aufgabe übernimmt, muss der Fehlbetrag, also die Wirtschaftlichkeitslücke, von Dritten übernommen werden. Insgesamt sind das rund 16,7 Millionen Euro.

Der Bund fördert das Projekt zur Hälfte mit 8,36 Millionen Euro, das Land gibt noch einmal zwei Millionen dazu. Der Landkreis und die Kommunen übernehmen jeweils 3,17 Millionen Euro. In die Ausschreibung der Wirtschaftlichkeitslücke waren die Stadt Bleckede, die Samtgemeinden Dahlenburg, Ilmenau (ohne Deutsch Evern), Ostheide (ohne Wendisch Evern), Scharnebeck, die Gemeinde Amelinghausen und die Gemeinde Amt Neuhaus mit dem Ortsteil Stiepelse eingebunden.

Nach den Vertragsverhandlungen muss der Kreistag den Vertrag noch einmal endgültig absegnen, dann können die Arbeiten beginnen. Nach jetzigem Stand könnte der Breitbandausbau bereits Ende 2018 abgeschlossen sein, ließ der Landkreis wissen.