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Auch zweite Elbfähre fällt aus

Wegen Niedrigwasser muss auch die Fähre "Amt Neuhaus" am Ufer bleiben - CDU-Politiker fordert Bau der Elbbrücke

Nach der Elbfähre "Tanja" muss nun auch die Fähre "Amt Neuhaus" am Ufer bleiben. Foto: LGheuteBleckede, 22.08.2018 - Nach der Fähre "Tanja" zwischen Neu Darchau und Darchau muss nun auch die Fähre "Amt Neuhaus" in Bleckede den Betrieb einstellen. Wegen des niedrigen Wasserstands der Elbe steige das Risiko für die Fähre, auf eine Sandbank aufzulaufen, teilte der Landkreis jetzt mit. Bereits am Sonntag hätten die Fährbetreiber daher entschieden, mit der "Amt Neuhaus" am Ufer zu bleiben. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols fordert Landrat Manfred Nahrstedt auf, sich nun verstärkt für den Brückenbau einzusetzen.

Die anhaltende Trockenheit in den Sommermonaten hat die Pegel an der Elbe stark sinken lassen. Für Neu Darchau gab die zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) den Wasserstand am 20. August mit 69 Zentimetern an, in Bleckede waren es an dem Tag noch 480 Zentimeter – Tendenz weiter fallend. Laut Landkreis seien dies die niedrigsten gemeldeten Wasserstände seit mehr als 70 Jahren. Erst wenn es an den Zuflüssen der Elbe genügend regnet und die Wasserstände deutlich steigen, können die Fähren wieder sicher übersetzen.

"Jetzt reicht's", befindet der CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols und fordert nun erneut den Bau einer Elbbrücke zwischen Darchau und Neu Darchau: "Bei diesem extremen Niedrigwasser muss auch dem letzten Kritiker und Brückengegner klar werden, dass die Menschen an der Elbe dringend eine feste Elbquerung zwischen Darchau und Neu Darchau brauchen. Vor allem Schülern, Eltern und Berufstätigen ist es nicht länger zuzumuten, 70 bis 100 Kilometer täglich an Umwegen in Kauf zu nehmen. Schüler sind durch die Umwege insgesamt bis zu 12 Stunden am Tag unterwegs."

Auch fordert Pols Landrat Manfred Nahrstedt und den Ersten Kreisrat Jürgen Krumböhmer auf, endlich zu handeln und den Weg zur weiteren Verwirklichung der Brücke freizumachen. "Der Landrat muss sich endlich an die Spitze der Brückenbefürworter setzen oder zurücktreten. Seine Verweigerungshaltung ist inakzeptabel und stellt offenkundig eine Belastung für die Menschen an der Elbe dar."

Pols weist zudem darauf hin, dass die Fähre "Tanja“ schon seit vier Wochen wegen Niedrigwassers in ihrem Hafen in Neu Darchau liege und davor wegen Wartungsarbeiten ebenso für insgesamt zwei Wochen ausgefallen war. "Mit einer Ausfallzeit von sechs Wochen übertrifft sie damit schon jetzt, nach nur einem halben Jahr, ihre durchschnittliche Ausfallzeit von vier Wochen jährlich." Weitere Ausfälle sieht der CDU-Politiker durch den geplanten Motoraustausch noch in diesem Jahr und die Einschränkungen durch Eisgang im kommenden Winter.

Für viele Pendler und Schüler bedeutet der Stillstand des Fährbetriebs: Sie müssen täglich Umwege in Kauf nehmen, beispielsweise über die Brücke in Lauenburg. Rund 140 Schüler, die meist weiterführende Schulen in Bleckede oder Lüneburg besuchen, sind von der Umleitung des Schulbusverkehrs betroffen und müssen morgens deutlich früher als sonst starten.

Aktuelle Informationen zu den Fähren und zum Notfahrplan bei Fährausfall gibt es auf der Internetseite des Landkreises Lüneburg unter www.landkreis-lueneburg.de/elbfaehre.