Landkreis, 17.01.2012 - Nach dem angekündigten letzten Castor-Transport nach Gorleben im November vergangenen Jahres könnten womöglich bald erneut Castor-Züge durch den Landkreis Richtung Gorleben fahren. Darauf machte jetzt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg aufmerksam. Nach ihren Erkenntnissen laufen bereits jetzt Vorbereitungen für die nächste Castor-Welle, deren Bestimmungsort nach den derzeit geltenden Verabredungen wiederum Gorleben sein soll, so die Bürgerinitiative.
Die Bürgerinitiative bezieht sich dabei auf ein internes Schreiben von Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), in dem dieser bereits darauf hingewiesen habe, dass ab 2015 mit einem Transport von 20 bis 21 Castor-Behältern über Bremerhaven zu rechnen sei. Es soll sich um hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield in England handeln. Bremerhaven werde von den beteiligten Unternehmen für den Umschlag favorisiert. Schon im März soll ein Probelauf stattfinden. Im Frühjahr 2013 soll es dann von Sellafield über Bremerhaven zurück gehen – die Frage sei allerdings noch, an welchen Ort, teilte Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative, mit.
Das Bundesamt für Strahlenschutz, das Atommülltransporte genehmigen muss, gehe derzeit davon aus, dass der Transport aus Sellafield zwischen 2014 und 2017 erfolgen wird. Wie viele Transporte für die 20 Behälter nötig sind, sei noch unklar. Außerdem, so die Bürgerinitiative, sollen im Jahr 2014 mittelradioaktive Abfälle, ebenfalls in Castoren, aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Gorleben transportiert werden.