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Gesundheitsministerium warnt vor Eichenprozessionsspinner

Landkreis, 06.05.2012 - Auf gesundheitliche Gefahren durch Eichenprozessionsspinner weist das Niedersächsische Gesundheitsministerium hin. Die feinen Härchen der Anfang Mai schlüpfenden Raupe des Eichenprozessionsspinners können bei Berührung leicht brechen und dann das Nesselgift Thaumetopoein absondern. Zu den betroffenen Regionen gehört auch der Landkreis Lüneburg.

Das Gift kann in direktem Kontakt bei Mensch und Tier eine stärkere Reizung der Haut und Schleimhäute auslösen, die sogenannte Raupen­dermatitis: ein örtlich begrenzter stark juckender Hautausschlag mit Rötung, Quaddeln und Bläschen, vor allem im Gesicht, am Hals und in den Ellenbogenbeugen. Dies sind meist unbe­deckte, besonders empfindliche Hautstellen - insbesondere auch bei Kindern. Seltener sind Reizungen der Augen oder der Atemwege, in Einzelfällen können aber bei sensibilisierten Personen auch allergische Reaktionen oder asthmatische Anfälle ausgelöst werden.

Beim Auftreten stärkerer gesundheitlicher Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden und auf den Raupenkontakt hingewiesen werden. Die Symptome können mit Medikamenten behandelt und dadurch gemildert werden.

Der Eichenprozessionsspinner bevorzugt warm-trockene, lichte Eichenwälder, bislang vornehmlich in Süddeutschland. In den letzten Jahren tritt der Eichenschädling aber in Massenver­mehrung auf und breitet sich auch zunehmend im Norden aus. Mittlerweile sind auch Landkreise in Niedersachsen davon betroffen, darunter Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Harburg und Uelzen.

Die Raupen leben tagsüber und während der Häutung in Gespinstnestern, die großen Spinnennetzen bzw. Beuteln ähneln. Diese sind gefüllt mit Raupenkot und alten Larvenhäuten sowie den Gifthärchen und sitzen meist am Stamm und in Astgabelungen von Eichen. Von diesen Nestern aus wandern die Raupen der Eichenprozessionsspinner abends in langen Reihen zu den Fressplätzen in den Kronen und bilden dabei die markanten namengebenden Prozessionen. Die Nester können mehrere Jahre überdauern und die darin befindlichen Gifthärchen wirksam bleiben. Man sollte Nester daher nicht berühren, auch wenn sie älter sind.

Vorsichtsmaßnahmen

  • Befallene Areale der Massenvermehrung meiden, ggf. vorhandene Absperrungen oder Hinweisschilder beachten
  • Raupen und Gespinste nicht berühren, Kinder informieren bzw. beaufsichtigen
  • nach versehentlichem Kontakt mit Raupenhaaren sofortiger Kleiderwechsel und Duschbad mit Haarreinigung
  • Empfindliche Hautbereiche (z.B. Nacken, Hals, Unterarme) schützen
  • Auf Holzernte- oder Pflegemaßnahmen an Bäumen verzichten, solange Raupennester des Eichenprozessionsspinners erkennbar sind
  • Bekämpfung wegen gesundheitlicher Belastung und spezieller Arbeitstechnik nur von Fachleuten mit Vollschutzanzug und Atemschutz durchführen lassen