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Landkreis warnt vor Eichenprozessionsspinner

Kinder sind besonders gefährdet - Kontakt mit Raupen vermeiden

Hansestadt, 08.06.2012 - Der Landkreis Lüneburg warnt vor Kontakt mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners. Seit Mai sind die behaarten Raupen des Eichenprozessionsspinners vermehrt auf Eichen unterwegs, und ihre Gespinstnester in Baumkronen und an Stämmen sind im gesamten Landkreis Lüneburg zu finden. Eine Berührung mit den Tieren und ihren Nestern sollte unbedingt vermieden werden.

"Besonders gefährdet sind Kinder und Menschen, die im Wald oder bei Arbeiten im Freien mit den Härchen des Eichenprozessionsspinners in Kontakt kommen", sagt Dr. Marion Wunderlich, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts. Sie rät deshalb allen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Lüneburg, verstärkt auf befallene Eichen und Hainbuchen zu achten, den Aufenthalt in der Nähe und jede Berührung mit den giftigen Härchen zu vermeiden. Wo Nester an den Stämmen zu sehen sind, muss man davon ausgehen, dass die Raupen auch in der Krone Nester gebaut haben.

Die Brennhaare der rund vier Zentimeter langen Raupen können für Mensch und Tier gefährlich werden, denn ihr Gift löst auf der Haut Entzündungsreaktionen mit roten Quaddeln und starkem Juckreiz, in Einzelfällen auch Atemwegsbeschwerden aus.

An den Radwegen der Kreisstraßen warnt der Landkreis Lüneburg mit Schildern vor dem Eichenprozessionsspinner. Bei Waldspaziergängen und Radtouren in betroffenen Gebieten ist langärmelige Kleidung angebracht. Eltern sollten auch die Jüngsten darauf hinweisen, dass sie weder die Raupen noch ihre Nester näher betrachten und schon gar nicht berühren sollten. Waldarbeiter und Menschen, die ihr Kaminholz selbst schlagen oder umlagern, sollten besonders umsichtig sein und auf schützende Kleidung achten. Diese sollte nach dem Ablegen übrigens direkt in die Waschmaschine, damit die Gifthärchen sich nicht in der Wohnung verteilen können.

Wer den Eichenprozessionsspinner auf dem eigenen Grundstück entdeckt, sollte keinesfalls versuchen, die Nester auf eigene Faust und womöglich ohne Schutzkleidung zu entfernen: "Dafür gibt es Fachfirmen", sagt Dr. Marion Wunderlich, "Menschen sollten die Fläche unter dem Baum auch nach der Entfernung der Nester möglichst meiden und dort nicht Rasen mähen oder Ähnliches." Denn oft erkennt man erst im Winter, ob wirklich kein Nest mehr im Baum ist. Zudem können die Gifthärchen noch über Monate oder sogar Jahre Reaktionen auslösen.

"Wenn es doch passiert und Sie einen Hautausschlag oder Atemwegsbeschwerden haben, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen", empfiehlt Dr. Marion Wunderlich, "weisen Sie ihn auch daraufhin, dass Sie möglicherweise Kontakt mit Eichenprozessionsspinner-Raupen oder deren Härchen hatten, denn nur so ist eine frühzeitige, zielgerichtete Behandlung möglich, beispielsweise mit entzündungshemmenden Mitteln."

Häufig gestellte Fragen und Antworten zum Eichenprozessionsspinner, Links mit weiterführenden Informationen zum Thema sowie eine Liste mit Fachfirmen, die Nester entfernen können, gibt es unter www.lueneburg.de. Die Infothek des Landkreises Lüneburg beantwortet Anfragen unter Telefon 04131-26-1050 oder -1060 und stellt den Kontakt zum Gesundheitsamt oder zum Fachdienst Umwelt her.