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EHEC: Gesundheitsamt rät zu gründlicher Hygiene

Landkreis, 25.05.2011 - Vor dem Hintergrund der aktuellen EHEC-Infektionen rät das Gesundheitsamt, verstärkt auf Hygiene zu achten und bei Durchfallerscheinungen frühzeitig den Arzt aufzusuchen. „Auch wer unter scheinbar ungefährlichem Durchfall leidet, kann den Erreger in sich tragen und

andere Menschen mit EHEC anstecken“, sagt Dr. Friederike Raithel, Leiterin des Gesundheitsamts, „schon wenige Keime reichen aus, um eine Infektion auszulösen.“ In etwa zehn Prozent aller Fälle verursacht die EHEC-Infektion Komplikationen, beispielsweise Nierenversagen.

Durchfall-Patienten sollten daher unbedingt auf gründliche Handhygiene achten und möglichst darauf verzichten, für die Familie oder andere Personen Essen zuzubereiten. „Man kann EHEC bei einer Durchfallerkrankung zunächst nicht ausschließen“, sagt Dr. Friederike Raithel, „deshalb sollten Erkrankte zum Arzt gehen und eine EHEC-Infektion ausschließen lassen.“

Das Gesundheitsamt weist alle Ärzte auf die Meldepflicht hin. Betroffene, die in der Gastronomie oder Lebensmittelherstellung tätig sind, dürfen während einer Durchfall-Erkrankung nicht arbeiten: „Gerade dort ist die Ansteckungsgefahr sehr groß“, warnt Raithel.

Für alle Bürgerinnen und Bürger in Hansestadt und Landkreis Lüneburg gilt weiterhin: „Achten Sie darauf, rohes Gemüse und Obst vor dem Verzehr abzukochen oder gründlich zu waschen“, sagt Dr. Friederike Raithel, „das gilt beispielsweise auch für abgepackte Salate.“

Wichtig sei, vor dem Essen sowie vor und nach der Nahrungszubereitung die Hände gründlich zu reinigen. „Auch rohes Fleisch und Rohmilchprodukte können wir als Infektionsquelle nicht komplett ausschließen“, sagt Raithel, „auch wenn es momentan keine konkreten Hinweise darauf gibt.“

Bei der Erkrankung mit EHEC können sich auch nach einem unauffälligen Verlauf Komplikationen wie plötzliches Nierenversagen entwickeln. Diese werden am ehesten durch regelmäßige Laboruntersuchungen beim Hausarzt frühzeitig erkannt. Das Gesundheitsamt empfiehlt deshalb ambulant behandelten Patientinnen und Patienten mit nachgewiesener EHEC-Infektion, in engem Kontakt mit dem Hausarzt zu bleiben und die Untersuchungsfolge verbindlich abzusprechen.

Seit Mitte Mai gab es in Hansestadt und Landkreis Lüneburg insgesamt 43 Durchfall-Erkrankte mit Verdacht auf EHEC, bei sieben Patienten konnte der Erreger nachgewiesen werden. Der Landkreis Lüneburg arbeitet eng mit dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt zusammen, um die Quelle für die EHEC-Erkrankungen ausfindig zu machen.

Unter anderem werden alle bekannten Patientinnen und Patienten, soweit möglich, nach konsumierten Nahrungsmitteln gefragt. Auf dieser Grundlage werden Lebensmittelproben gezogen und Kontrollen durchgeführt.