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Elbe-Hochwasser: Landkreis ruft Katastrophenalarm aus

Landrat: Lage wird sehr ernst - Bleckeder Feuerwehren im Einsatz 

Lüneburg/Bleckede, 04.06.2013 - Seit heute 12 Uhr gilt wegen des erwarteten Elbehochwassers Katastrophenalarm. Dies teilte der Landkreis heute mit. Landrat Manfred Nahrstedt hatte heute Vormittag gemeinsam mit Vertretern der Kreisverwaltung, der Deichverbände, der Feuerwehr, der Polizei sowie den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen über die aktuelle Hochwasservorhersage für die Elbe beraten und das weitere Vorgehen abgestimmt. Von nun an ist der Katastrophenschutzstab des Landkreises in Rufbereitschaft.

"Die Hochwasserlage an der Elbe im Landkreis Lüneburg wird nach aktueller Prognose sehr ernst", sagte Nahrstedt. "Noch wissen wir nicht, wie hoch die Pegelstände ausfallen, da eine Scheitelwelle noch nicht zu erkennen ist." Als erste Maßnahme zum Hochwasserschutz werden ab sofort die Deiche an Schwachstellen verstärkt und Minderhöhen mit Sandsäcken ausgeglichen. Die Gemeindeverwaltungen ziehen ab sofort die Freiwilligen Feuerwehren heran, um Sandsäcke zu füllen. Möglichst viel Arbeit soll im Vorfeld auf freiwilliger Basis geleistet werden, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Dazu ordert der Landkreis jetzt außerdem weitere Sandsäcke nach. 

Voraussichtlich ab kommenden Donnerstag, 6. Juni, nehmen die Deichwachdienste ihre Arbeit auf und überwachen die Deiche Tag und Nacht. In Vorbereitung ist außerdem bereits jetzt ein Betretungsverbot für Fußgänger, Radfahrer und Reiter für sämtliche Elbdeiche im Kreisgebiet, damit die Deiche nicht an Stabilität verlieren und die Maßnahmen zum Hochwasserschutz nicht behindert werden. Zudem werden Landwirte aufgefordert, ihre Tiere und Futtermittel aus den gefährdeten Regionen abzuholen.

Nach aktueller Lage wird davon ausgegangen, dass am Freitagnachmittag der Pegelstand bei Dömitz 6,50 Meter und damit die Alarmstufe 4 erreichen wird. Tritt dieser Fall ein, dann kann formell der Katastrophenfall nach der Deichverteidigungsordnung festgestellt werden. Die Verantwortung für weitere Maßnahmen ginge damit von den Gemeinden und Deichverbänden auf den Landkreis über. Ab sofort werden sich die Beteiligten bis auf Weiteres täglich morgens treffen und über das weitere Vorgehen beraten. Auch mit den Nachbarlandkreisen und zuständigen Landesbehörden finde ein enger Austausch statt, so die Kreisverwaltung. 

Die Feuerwehren der Stadt Bleckede reagierten bereits auf die Hochwasserprognosen für die Elbe. Seit heute Mittag wurde die Einsatzabschnittsleitung Bleckede aufgebaut und einsatzbereit gemeldet. Um 17.30 wurden alle Feuerwehren der Stadt Bleckede sowie vier Züge der Samtgemeinden Dahlenburg und Ostheide alarmiert.

An fünf Sandsackfüllplätzen in Walmsburg, Alt Garge, Bleckede, Radegast und Wendewisch sollen rund 100.000 Sandsäcke gefüllt und auf Paletten bereitgestellt werden.

Neben den etwa 500 Einsatzkräften unterstützen gegenwärtig auch viele Anwohner die Feuerwehren. Der Einsatz wird sich noch bis in die Nacht fortsetzen.