header

Elbe-Hochwasser: Scheitel jetzt bei Neu Darchau

Lage stabil auf hohem Niveau - Erste Deichschäden - Airbus-Mitarbeiter helfen in Neu Bleckede

Lüneburg/Bleckede, 12.06.2013 - Der Scheitel des Elbe-Hochwassers schiebt sich weiter Richtung Bleckede. Während sich an den Pegeln Schnackenburg, Lenzen, Dömitz und Hitzacker nach zwei Tagen in etwa auf Niveau des Scheitelwerts eine fallende Tendenz eingestellt hat, befindet sich der Hochwasserscheitel derzeit im niedersächsischen Bereich unterhalb von Neu Darchau bis Hohnstorf, teilte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Lüneburg heute Nachmittag mit. Die Höchstwasserstände werden sich hier voraussichtlich etwa zwei Tage auf dem hohen Niveau halten. 

Die höchsten bisher gemessenen Wasserstände wurden bzw. werden durch das aktuelle Hochwasser im niedersächsischen Bereich in einer Spanne zwischen 28 Zentimeter und 50 Zentimeter überschritten. Folgende Werte wurden vom NLWKN übermittelt: Schnackenburg: 28 cm, Damnatz: 50 cm, Hitzacker: 48 cm, Neu Darchau: 46 cm und Bleckede: 47 cm.

Das Bemessungshochwasser (BHW) von 7,60 Meter am Pegel Schnackenburg ist seit dem 9. Juni überschritten und ist heute im Laufe des Nachmittags wieder unter diesen Wert fallen. "Somit ist auch an den anderen Messstationen mit einer Überschreitung des BHW von etwa drei Tagen zu rechnen", erklärt der NLWKN.

Siedlung Fischerzug in der Gemeinde Hohnstorf stark gefährdet - ein Haus bereits überflutet

Wie der Landkreis Lüneburg mitteilt, ist ein Haus bei der vor dem Deich gelegenen Siedlung Fischerzug in der Gemeinde Hohnstorf bereits ein Opfer des Hochwassers geworden. Gestern wurde das Haus überflutet und mussteaufgegeben werden. Die restlichen vier Häuser werden durch den massiven Einsatz von Pumpen gehalten, die durch Notstromaggregate versorgt werden. Die Familien wurden bereits vorzeitig evakuiert.

Im Einsatzabschnitt 2 Neuhaus/Elbe waren heute Morgen um 3 Uhr 40,6 Kilometer Deich mit Sandsäcken um 30 Zentimeter erhöht. Die fehlenden fünf Kilometer sollen noch heute erhöht werden. Danach gehen die Einsatzkräfte auch im Amt Neuhaus zur Deichverteidigung über.

Feuerwehr und Bundeswehr reparieren erste Deichschäden

Der Höchststand der Flutwelle ist am Pegel Bleckede mit 11,93 eingetreten, teilte die Bleckeder Feuerwehr mit. Das Wasser steht dort hoch am Deich. Die Feuerwehren mussten bereits erste Schadstellen am Deich reparieren. Dabei wurden sie von anwesenden Einheiten der Bundeswehr unterstützt. "Alle Schutzwälle werden vom Deichverband und der Bundeswehr engmaschig überwacht", teilt die Feuerwehr Bleckede mit. Bei Problemen am Deich könnten die Feuerwehren gemeinsam mit der Bundeswehr innerhalb kürzester Zeit ausrücken.

Die DLRG ist unterdessen weiterhin auf der Elbe aktiv. Sie sammelt dort größeres und schweres Treibgut ein, das aufgrund der starken Elbströmung zu einer Beschädigung der Deiche führen kann.

 Airbus-Mitarbeiter im Deicheinsatz

Gestern unterstützten 50 Deichverteidiger der Werksfeuerwehr der Hamburger Airbuswerke die Feuerwehrkräfte am Deich in Neu Bleckede. Sie halfen beim Befüllen von Sandsäcken und beim Aufkadern des Deiches. Das in unmittelbarer Nähe zur Elbe gelegene Werk hat rund 350 Beschäftigte als Deichverteidiger ausgebildet.

Landrat Manfred Nahrstedt freute sich über das Engagement der Airbusmitarbeiter und die Freistellung durch das Unternehmen. "Das ist gelebte Solidarität in der Metropolregion", so der Landrat.