header

Der Kampf um die Flächen

Neue Studie: Flächensicherung größtes Problem beim Aufbau neuer Windkraftanlagen - Genossenschaften als Lösung?

Lüneburg, 17.07.2013 - 80 Prozent des bundesdeutschen Energieverbrauchs sollen bis zum Jahr 2050 aus erneuerbaren Energien gedeckt werden, so das Ziel der Bundesregierung. Doch ohne breite Akzeptanz in der Bevölkerung wird das kaum zu schaffen sein, insbesondere dann nicht, wenn nicht auch Fragen der finanziellen Teilhabe der betroffenen Bürger vor Ort geklärt sind. In einer jetzt veröffentlichten Studie hat der Finanz-Experte Prof. Dr. Heinrich Degenhart von der Leuphana Universität Lüneburg untersucht, welche Rolle Genossenschaften dabei spielen.

In den vergangenen Jahren lag der Fokus bei den Neugründungen von Energiegenossenschaften auf der Solarenergie. Viele dieser Genossenschaften zeigen jetzt ein verstärktes Interesse an einem Engagement im Windenergiebereich. In der Forschungsstudie wurden 45 Genossenschaften untersucht, die sich dort engagieren. Die meisten von ihnen befinden sich noch im Aufbaustadium.

Die Studie "Bürgerwindparks als genossenschaftliche Kooperationsprojekte" kommt zu dem Ergebnis, dass bei Windprojekten die Finanzierung nicht das Hauptproblem darstelle. Sowohl Risiko- als auch Finanzierungskapital seien in vielen Regionen hinreichend vorhanden. Ein wesentliches Problem stelle jedoch die Flächensicherung dar. Hier hätten die Energiegenossenschaften mit oft deutlich kapitalstärkeren Wettbewerbern zu kämpfen. Das führe zu Engpässen bei der Gewinnung geeigneter Flächen. 

Um die Genossenschaften angesichts dieser Situation zu unterstützen, sind in den Regionen verschiedene Lösungsansätze entwickelt worden. Ein Weg besteht etwa darin, neue Dienstleistungsgenossenschaften zu gründen, um die Windeignungsflächen zu sichern. Die Genossenschaften haben außerdem damit begonnen, sich untereinander besser zu vernetzen. 

Bürgerwindgenossenschaften hätten damit gute Aussichten, in absehbarer Zukunft weiter an Bedeutung zu gewinnen, so Professor Degenhart. Das Kompetenzzentrum Energie und das Gründungszentrum des Genossenschaftsverbandes e.V. unterstützen bei der Gründung neuer Genossenschaften und fördern bestehende Genossenschaften in ihrer weiteren Entwicklung.

Unterstützt wurde die Studie durch die Genossenschaftsstiftung des Genossenschaftsverbandes e.V.