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"Verbot von Fracking weiter offen"

Bundestagsabgeordnete Hiltrud Lotze sieht in Fracking-Moratorium eine Chance

Lüneburg, 09.12.2013 - Nach der vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) erteilten Aufsuchungserlaubnis für das Feld Prezelle im Landkreis Lüchow-Dannenberg (LGheute berichtete) hat sich jetzt die SPD-Bundestagsabgeordnete Hiltrud Lotze aus Lüneburg kritisch über das Vorhaben geäußert. "Die Fracking-Technologie beinhaltet ein erhebliches Risikopotential. Die Auswirkungen auf Mensch und Natur sind wissenschaftlich nicht hinreichend geklärt", so Lotze. Mit dem angestrebten Koalitionsvertrag werde faktisch ein Moratorium beschlossen. Damit werde klargestellt, "dass derzeit entsprechende Vorhaben bei der unkonventionellen Förderung nicht genehmigungsfähig sind, da das hohe Gut Grundwasser betroffen ist."

Lotze setzt sich dafür ein, dass jede Gefahr, die von Fracking-Mitteln ausgehe, ausgeschlossen sein müsse. "Deswegen wird mit der Nennung des 'Besorgnisgrundsatzes' aus dem Wasserhaushaltsgesetz indirekt darauf hingewiesen, dass keine auch noch so geringe Wahrscheinlichkeit einer Gewässerverschmutzung durch das Vorhaben bestehen darf", teilte die Bundestagsabgeordnete mit. Dies sei ein hoher Schutzwall. Die gegenwärtige Technologie sei nicht in der Lage, dieses Risiko auszuschließen.

"Während des Moratoriums sollen nicht nur die Risiken wissenschaftlich bewertet werden. Es wird auch einen breiten und transparenten Dialog mit allen Beteiligten geben, an dem sich auch die Bürgerinitiativen aktiv beteiligen können", teilte Lotze mit. Angesichts der enormen Auswirkungen des Frackings, die sich in anderen Staaten zeigten, werde auch der Dialog über den Sinn einer entsprechenden Technologie in Deutschland eröffnet.

"Noch ist offen, ob am Ende des Dialogs das endgültige Verbot der unkonventionellen Erdgasförderung steht oder ob Fracking ohne gefährliche Chemikalien möglich sein wird“, so Lotze. Fraglich sei zudem, ob die Technologie insgesamt umweltverträglich und wirtschaftlich ist und in einem dichtbesiedelten Land wie Deutschland eingesetzt werden kann. "Damit während des Dialogs keine endgültigen Fakten geschaffen werden, ist es wichtig, dass es zuerst zu einem Moratorium kommt und keine kommerziellen Fracking-Projekte genehmigt werden.“