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"Du fehlst mir!"

Niedersachsen startet Organspende-Kampagne

Hannover, 29.12.2013 - Die Niedersächsische Landesregierung hat jetzt eine landesweite Kampagne "Du fehlst mir!" zum Thema Organspende gestartet. Hintergrund ist der starke Rückgang postmortaler Organspenden in Niedersachsen. Von 310 in 2011 ist die Zahl auf 222 im Jahr 2013 (jeweils von Januar bis November) zurückgegangen. Laut einer Studie der Bertelsmannstiftung und der Barmer GEK sind von einst 62 Prozent in 2011 aktuell nur noch 48 Prozent der Bevölkerung zu einer Organspende bereit.

"Die Zahlen machen deutlich, wie sehr das Vertrauen der Menschen in die Organspende in letzter Zeit gelitten hat. Mit unserer Kampagne wollen wir dieses Vertrauen zurückgewinnen", sagt Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt zum Auftakt der Kampagne. Deshalb sei es besonders wichtig, im Zusammenhang mit den jüngsten Manipulationen bei der Organvergabe transparent zu informieren und aufzuklären. "Nur so können wieder mehr Spenden durchgeführt und mehr Menschenleben gerettet werden", so die Ministerin.

Eine schwere Erkrankung oder ein Unfall - jeder kann von einem Tag auf den nächsten auf eine lebensrettende Organtransplantation angewiesen sein. Den Betroffenen bietet eine Organtransplantation die Chance auf ein neues Leben. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung besitzen derzeit 22 Prozent der Bundesbürger einen Organspendeausweis. Rundt: „Unser Appell lautet deshalb: Informieren Sie sich, treffen Sie eine Entscheidung, dokumentieren Sie Ihre Entscheidung in einem Spende-Ausweis. Gerade wenn besondere Situationen schnelles Handeln erfordern, wird der Ausweis zu einem wichtigen Dokument für Angehörige und medizinisches Personal. Denn er schafft vor allem Klarheit für alle Beteiligten."

Zur Kampagne, die in der Adventszeit startete, gehört eine Plakataktion an Bushaltestellen in niedersächsischen Großstädten. Außerdem werden in Gastronomiebetrieben Postkarten mit heraustrennbaren Spende-Ausweisen verteilt. Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser oder Hausärzte erhalten Plakate für ihre Arztpraxen.