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Lebensraum Ilmenau schützen

Hinweise zum naturgemäßen Erholen - Flyer für Paddler zum Herunterladen 

Lüneburg, 01.06.2014 - Bei zunehmend sonnigem Frühlingswetter lockt auch das Naturschutzgebiet an der Ilmenau. Viele kommen, die dort Sport treiben, Spaß haben oder sich einfach erholen wollen. Doch was den Menschen erfreut, kann für Eisvogel, Bachmuscheln und viele andere geschützte Lebewesen lebensbedrohlich werden. Denn die Vögel werden durch Trubel im kräftezehrenden Brutgeschäft gestört, Wassersportler beeinträchtigen zudem - oft unwissentlich - den empfindlichen Lebensraum im Flussbett. Das gilt in diesem Jahr ganz besonders, denn wegen der geringen Niederschläge führt die Ilmenau sehr wenig Wasser.

"Die Ilmenau ist ein besonders wertvolles Naturschutzgebiet, das vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet. Für manche Arten sind der Fluss und die Feuchtwiesen einer der letzten Rückzugsorte in Norddeutschland – etwa für Eisvogel, Flussneunauge, Bachmuschel und Fischotter", sagt Stefan Bartscht, Fachdienstleiter Umwelt beim Landkreis Lüneburg.

Mindestens ein Eisvogelpaar wurde in diesem Jahr von Besuchern mit Müll in den Nistlöchern schon so massiv beeinträchtigt, dass es seine Brut verlassen hat. "Das ist ein Straftatbestand und darf nicht noch mal passieren“, sagt Fachdienstleiter Stefan Bartscht, "wir möchten den Naturraum schützen und ihn gleichzeitig für die Menschen nachhaltig zur ruhigen Erholung offen halten.“ Deshalb sollten Besucher des Naturschutzgebiets an der Ilmenau und anderswo einige wenige Spielregeln (siehe unten) beachten.

"Der NABU wird Besucher an den Feiertagen im Naturschutzgebiet an der Ilmenau ansprechen und über die Regeln aufklären“, kündigt Thomas Mitschke, Vorstand der NABU Kreisgruppe Lüneburg an. Auch die Polizei ist informiert.

Wer sich nicht an die Regeln im Naturschutzgebiet hält, etwa die Wege verlässt oder die Anleinpflicht missachtet, riskiert zudem ein Bußgeldverfahren.

"Sollte die Situation an den Feiertagen aus Naturschutzsicht nicht mehr tragbar sein, haben wir die Möglichkeit die Ilmenau abschnittsweise für Wassersportler zu sperren“, sagt Stefan Bartscht. Einige Nachbarlandkreise haben solche Sperrungen an Flüssen wie Seeve, Lopau und Luhe bereits umgesetzt.

Verhaltensregeln

Ob zu Fuß, zu Pferd oder auf dem Mountainbike, ob mit oder ohne Hund - wer im Naturschutzgebiet unterwegs ist, sollte in jedem Fall auf den ausgewiesenen Wegen bleiben. Von dort kann man die Natur in Ruhe beobachten und sich bewegen, ohne den empfindlichen Lebensraum von Tieren und Pflanzen zu stören. Für Hunde gilt die Leinenpflicht, denn schon ein kurzer Ausflug in die Böschung oder angrenzende Wiese kann Vogeleltern von ihren Jungen verjagen.

Paddler auf der Ilmenau sollten sich mit ihren Booten möglichst im tieferen Wasser bewegen und nur an den ausgewiesenen Badestellen anlegen. Erkennbar sind die erlaubten „Haltestellen“ an den großen Informationstafeln zum Ilmenau-Lehrpfad und natürlich an vorhandenen Holzstegen. Alle anderen Stellen – auch wenn sie noch so einladend aussehen – sollten nicht betreten werden, weil dort geschützte Tierarten wie der Eisvogel und der Fischotter leben.

Das Plätschern des Wassers, das Blätterrauschen und Vogelstimmen machen die besondere Atmosphäre an der Ilmenau aus. Laute Musik und unnötigen Lärm sollten Besucher daher vermeiden. Lagerfeuer und Grills bedeuten Brandgefahr und beunruhigen die Tiere. Deshalb sind Feuer im Naturschutzgebiet verboten.

Und eigentlich selbstverständlich: Müll nimmt man mit nach Hause.

Weitere Informationen bietet ein Info-Flyer für Kanuwanderer, der hier heruntergeladen werden kann und über die Kanuverleiher an der Ilmenau erhältlich ist.