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Anerkennung als Ansporn

Landkreis darf sich 100-Prozent-Erneuerbare-Energie-Region nennen

Lüneburg, 19.07.2014 - Ab sofort darf sich der Landkreis Lüneburg 100-Prozent-Erneuerbare-Energie-Region nennen. Die offizielle Urkunde wird der Landkreis im November 2014 auf dem dazugehörigen Kongress in Kassel erhalten. Das berichtete Dr. Silke Panebianco von der gemeinsamen Klimaschutzleitstelle für Hansestadt und Landkreis Lüneburg in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Erneuerbare Energien, Raumordnung und Klimafolgenanpassung.

"Der Landkreis Lüneburg gehört zu den Vorreitern der regionalen Energiewende. Das wird mit der Auszeichnung anerkannt“, sagte Dr. Silke Panebianco, "der Titel ist auch eine Anerkennung für die vielen Projekte und Netzwerke, die sich vor Ort in den Kommunen gebildet haben.“ Die Auszeichnung sei ein Ansporn, den Weg zur Unabhängigkeit von anderen Energieformen weiter zu beschreiten. Bereits jetzt wird ein überdurchschnittlich hoher Anteil des Energiebedarfs im Landkreis aus Erneuerbaren Energien gespeist: Im Strombereich sind es knapp 50 Prozent, im Wärmebereich rund 10 Prozent.

Für die Klimaschutzleitstelle sind diese Werte aber noch kein Grund zum Ausruhen. "Gerade bei der Wärmenutzung muss sich noch etwas tun“, berichtete Tobias Winkelmann von der Klimaschutzleitstelle dem Ausschuss, "deshalb plant die Klimaschutzleitstelle, die Kommunen bei der Erstellung von Nahwärme-Konzepten zu unterstützen. Das kann besonders für Gemeinden mit hohem Altbau-Bestand interessant sein.“ 10.000 Euro stehen dafür im Strukturentwicklungsfonds bereit. Bis zu 40 Prozent der Kosten für ein Nahwärme-Konzept würde der Landkreis übernehmen, jede Kommune könnte maximal 2.000 Euro erhalten. Das beschlossen die Mitglieder des Ausschusses einstimmig.

Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur 100-Prozent-Erneuerbare-Energie-Region ist die stärkere Einbindung von Privathaushalten. Bürger sollen deshalb künftig über sogenannte Energie-Pakete in den Büchereien vor Ort angesprochen werden. Diese enthalten nicht nur Informationsmaterial, sondern auch Messgeräte, mit denen Interessierte beispielsweise den Energieverbrauch ihres alten Kühlschranks herausfinden können. Privathaushalte sollen so motiviert werden, Energie zu sparen und die Energieeffizienz ihrer Wohnungen und Häuser zu verbessern: "Oft helfen schon kostengünstige Maßnahmen wie der Austausch von Heizungspumpen“, sagt Tobias Winkelmann. Die Energie-Pakete in den Büchereien sollen mit 3.000 Euro aus dem Strukturentwicklungsfonds gefördert werden, beschloss der Ausschuss. Die endgültige Entscheidung über die Mittel fällt der Kreisausschuss.