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Elf Kilometer sind geschafft

Reparatur der Deichschäden durch Elbe-Hochwasser kommt voran

Artlenburg, 07.01.2015 - Die Situation an den Elbdeichen im Landkreis Lüneburg entspannt sich ein wenig. Auf einer Länge von etwas mehr als elf Kilometern sind die Schäden an den Deichen jetzt repariert, die das Jahrhunderthochwasser im Juni 2013 angerichtet hatte. Der Artlenburger Deichverband hatte seit Anfang September die Deichkrone zunächst zwischen Garlstorf und Barförde instandsetzen lassen, danach folgten die Arbeiten an der Deichkrone zwischen Bleckede und Radegast. "Wir haben die Baumaßnahmen nun offiziell abgenommen“, berichtet Norbert Thiemann, Geschäftsführer des Artlenburger Deichverbandes.

Die Deichkrone zwischen Garlstorf und Barförde wurde auf einer Fläche von 50.000 Quadratmetern repariert. Dafür waren 700 Lkw-Ladungen Klei (Auelehm) nötig, die aus Schwinde in der Samtgemeinde Elbmarsch an die Deichbaustelle transportiert wurden. Zwischen Bleckede und Radegast wurde die Deichkrone auf 63.000 Quadratmetern instandgesetzt. 850 Lkw-Ladungen Klei kamen ebenfalls aus der Elbmarsch an die Baustelle, aus Eichholz und Drage. Die Baukosten für den Abschnitt Garlstorf-Barförde beziffert Thiemann mit 440.000 Euro, die für den Abschnitt Bleckede-Radegast mit 520.000 Euro.

Auch wenn die Reparatur der Schäden nun ein gutes Stück weit vorangekommen ist, fehlen immer noch 14 Kilometer Deich, die ebenfalls als Folge der Deichverteidigung im Juni 2013 repariert werden müssen. "Die Instandsetzung wird in diesem Jahr fortgesetzt“, kündigt Thiemann an.

Drei weitere Bauabschnitte schließen sich an, in denen die Deiche bis zum Sperrtor des Elbe-Seitenkanals in Artlenburg saniert werden. Bis September 2015 sollen die Schäden behoben sein. Die schweren Fahrzeuge, die zur Deichverteidigung im Juni 2013 eingesetzt worden waren, hatten bis zu einem halben Meter tiefe Fahrspuren auf den Deichen hinterlassen. Diese Furchen müssten dringend beseitigt werden, um den Deichen die Stabilität zurückzugeben.

Das sei auf den ersten beiden Streckenabschnitten bereits geschehen. Zur Zufriedenheit von Deichhauptmann Hartmut Burmester. „Es ist gelungen, ein durchgehendes Freibord von einem Meter außerhalb beziehungsweise 1,20 Meter innerhalb der Ortschaften herzustellen“, berichtet er. In der Wasserwirtschaft wird von einem Freibord an den Deichen gesprochen. Dieser definiert den Abstand von der Deichkrone zum Bemessungswasserstand, als Sicherheitszuschlag, der nicht überströmt werden soll. "Der Freibord soll bei uns im Verbandsgebiet einen Meter außerhalb und 1,20 Meter innerhalb der Ortslagen betragen. Diese Abstände wurden beim Hochwasser 2013 zum Teil deutlich unterschritten“, so Burmester.

Mit der Sanierung der Deichkronen geht eine bis zu 30 Zentimeter Erhöhung der Deiche einher. Das ist genau die Höhe, um die sie während des Hochwassers mit Sandsäcken und Erdwällen erhöht worden waren. Infolge dieser Erhöhung mussten die Treppen im Deichkronenbereich angepasst werden. „Aufgrund des milden Herbstwetters ist zudem die Grassaat gut aufgelaufen, sodass sich über den reparierten Stellen bereits schon wieder ein grasgrüner Schimmer legt“, sagt der Deichhauptmann.

Mitte August hatte die niedersächsische Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz dem Artlenburger Deichverband für die Beseitigung der Schäden an seinen Hochwasserschutzanlagen Mittel in Höhe von 5,1 Millionen Euro aus dem Fonds "Aufbauhilfe“ überreicht. Ursprünglich hatte der Deichverband weitere Arbeiten geplant, diese seien aber nicht aus dem Fonds für Aufbauhilfe genehmigt worden. "Wir müssen unter anderem auch weitere Auffahrten und Zufahrten auf die Deiche und Deichpflegeplätze bauen, hierzu werden wir nun entsprechende Maßnahmenblätter für eine Finanzierung aus dem Deichbauprogramm Binnenland stellen“, kündigen Norbert Thiemann und Deichhauptmann Hartmut Burmester an.