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Kampf den Keimen

Wissenschaftler informieren beim Lüneburger Hygienetag

Lüneburg, 11.02.2015 - Gezielte Händehygiene, Hygienemaßnahmen bei Ausbrüchen des Norovirus und Hygienetipps für Hausarztpraxen - beim heutigen 2. Lüneburger Hygienetag standen besonders die Darmkeime im Vordergrund. Rund 300 Teilnehmer waren der Einladung in das Gesellschaftshaus der Psychiatrischen Klinik Lüneburg gefolgt, darunter vor allem Pflegekräfte, Ärzte und Mitarbeiter medizinischer Assistenzberufe sowie Schüler von Alten- und Krankenpflegeschulen aus der Region.

"Hygiene ist mehr als nur Saubermachen“, eröffnete Landrat Manfred Nahrstedt den Kongress, „noch immer müssen wir Hygienestandards in unseren Einrichtungen weiter verbessern. Und der beste Schutz ist eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“ Auch Dr. Marion Wunderlich, Leiterin des Gesundheitsamts des Landkreises Lüneburg, betonte, wie wichtig der regelmäßige Austausch sei. "Nur aktuelles Wissen kann die Patienten bei der Versorgung schützen“, sagte sie, "sich zu treffen und auszutauschen, kostet Zeit. Denn Hygiene regelt sich nicht am Telefon.“

Der Kongress begann mit einem Vortrag des Lüneburger Allgemeinmediziners Dr. Jesko Matthes, der den Teilnehmern Hygienetipps für die Hausarztpraxis gab. Außerdem standen die gezielte Händehygiene, hygienisches Management und die Therapiemöglichkeiten bei einem Keimbefall mit Clostridium difficile sowie das Thema Diagnostik und Hygienemaßnahmen bei Norovirusausbrüchen auf der Agenda. Peter Bergen vom Niedersächsischen Landesgesundheitsamt rundete den Hygienetag mit einem Vortrag zum Thema Harndrainage in Zeiten multiresistenter gramnegativer Erreger ab.

Neben Dr. Jesko Matthes und Peter Bergen zählten Dr. Cornelia Henke-Gendo, Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie am Niedersächsischen Landesgesundheitsamt, Prof. Dr. Günter Kampf, Direktor des Bode Science Center Hamburg und Prof. Dr. Frauke Mattner, Fachärztin für Laboratoriumsmedizin, Hygiene und Umweltmedizin als Leiterin des Instituts für Hygiene der Kliniken Köln gGmbH zu den Referenten des Hygienetags. Im Anschluss an die einzelnen Vorträge hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils die Gelegenheit, mit den Experten zu diskutieren und eine Ausstellung mit Sponsoren zu besuchen.

Gemeinsam mit dem Gesundheitsamt des Landkreises hatte das Hygiene-Netzwerk Lüneburg zum zweiten Mal zu einem Lüneburger Hygienetag eingeladen. Das Netzwerk existiert seit rund zwei Jahren und hat das Ziel, über problematische Keime aufzuklären, umfassend über Hygiene zu informieren und die Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Versorgung und Pflege von Bürgern im Landkreis Lüneburg zu verbessern. Laut Manfred Nahrstedt hat sich das Hygiene-Netzwerk bereits in der Region etabliert. „Ich denke, im Landkreis Lüneburg sind wir auf einem guten Weg“, sagte er, „derzeit sind schon einige Einrichtungen dabei, umzustellen und sich den neuen Erkenntnissen anzupassen.“

Weitere Informationen zum Hygiene-Netzwerk Lüneburg gibt es unter www.landkreis-lueneburg.de/hygiene.