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Ja oder Nein zum Fracking?

Bundestagsabgeordnete diskutieren im Lüneburger Glockenhaus

Lüneburg, 17.02.2015 - "Fracking: Erlauben oder verbieten? Was bringt das neue Fracking-Gesetz?“ lautet der Titel einer Podiumsdiskussion, zu der die Initiative "Wir gegen Fracking“ am Freitag, 20. Februar, ins Lüneburger Glockenhaus einlädt. Auf dem Podium diskutieren die Bundestagsabgeordneten Eckhard Pols (CDU), Hiltrud Lotze (SPD), Herbert Behrens (Linke) sowie die Landtagsabgeordnete Miriam Staudte (Grüne). Die Inhalte des geplanten Fracking-Gesetzes werden vor der Diskussion durch ein Kurzreferat des Energieingenieurs Thorben Gruhl zusammengefasst. Auch die Beteiligung des Publikums an der Diskussion ist vorgesehen.

Hintergrund der Veranstaltung sind die Pläne der Bundesregierung zur gesetzlichen Neuregelung der umstrittenen Gasfördermethode des Hydraulic Fracturing, kurz Fracking. Bereits im Juli vergangenen Jahres haben Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ihre Vorschläge zur Gesetzesänderung in einem SPD-internen Eckpunktepapier dargelegt. Nach weiterer Diskussion mit dem Koalitionspartner CDU kam kurz vor Weihnachten ein Referentenentwurf auf den Tisch, der nun zeitnah ins Parlament eingebracht werden soll. Dieser Entwurf ist höchst umstritten. Während die Bundesregierung von den "weltweit schärfsten Regeln“ für Fracking spricht, kritisiert ihn die Opposition als "Fracking-Ermöglichungsgesetz“.

Auch die Umweltverbände sehen den Gesetzesentwurf kritisch, nach dem lediglich ein Verbot für Fracking in Schieferformationen oberhalb von 3000 Metern Tiefe erlassen werden soll, das im Zweifel durch eine Kommission gekippt werden kann. Frackingvorhaben im Sandstein, die vor allem in Niedersachsen für die Gasindustrie von Interesse sind, sollen erlaubt bleiben. Auch das Verpressen von hochgiftigem mitgefördertem Lagerstättenwasser in ausgedienten Bohrstellen soll nach den Plänen der Bundesregierung erlaubt werden.

Die Initiative Wir gegen Fracking erhofft sich mit ihrer Podiumsdiskussion im Glockenhaus eine klare Positionierung der vor Ort verantwortlichen Politikern. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr im Glockenhaus in Lüneburg.