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Hannover geht dem Wolf an den Kragen

Männlicher Jährling aus dem Rudel Munster mit Sender bestückt

Einem männlichen Jährling aus dem Wolfsrudel Munster wurde jetzt ein Halsband mit Sender angelegt. Foto: ngh Hannover, 23.06.2015 - Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel geht dem Wolf nun an den Kragen. Wie sein Ministerium informierte, sei es gestern im Rahmen der intensiveren Überwachung des Munsteraner Rudels erstmals gelungen, einen Wolf mit einem Sender zu versehen. Am frühen Morgen wurde ein männlicher Jährling im Bereich des Truppenübungsplatzes Munster "immobilisiert" und per Halsband "besendert". Wenzel bezeichnete die Aktion als "wichtigen Schritt zur besseren Kontrolle". "Der Sender informiert unsere Experten in regelmäßigen Abständen darüber, wo sich der Wolf aufhält. Dadurch können dem besenderten Tier Abläufe und Verhaltensweisen zugeordnet werden", sagte der Minister.

Die Besenderung helfe, bei einem möglicherweise auffälligen Verhalten schneller mit geeigneten Vergrämungsmaßnahmen zu reagieren. Der Zweck soll sein, die Wölfe auf Abstand zum Menschen zu halten.

Das Wolfsrudel in Munster ist in den vergangenen Wochen durch häufigere Nahkontakte zu Menschen aufgefallen. Das Umweltministerium hat seitdem gemeinsam mit der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) die Überwachung intensiviert. Dazu werden von einer Mitarbeiterin des LJN alle Wolfsbegegnungen in der Umgebung nachbereitet und dokumentiert; außerdem werde intensiv versucht, häufige Aufenthaltsorte des Rudels und häufig belaufende Routen zu identifizieren. Auf der Basis der so gewonnenen Erkenntnisse soll versucht werden, möglichst viele Mitglieder des Rudels zu identifizieren und mit GPS-Halsbandsendern zu versehen. Die Sender lieferten den Experten des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), des Umweltministeriums, der LJN und des Wolfsbüros Lupus wichtige Daten, heißt es aus dem Ministerium.