header

Kitas von Norovirus betroffen

Gesundheitsamt gibt Hygiene-Tipps

Lüneburg, 23.11.2016 - In neun Kindertagesstätten im Landkreis Lüneburg ist das Norovirus ausgebrochen: Das Gesundheitsamt des Landkreises Lüneburg gibt deshalb Tipps zur Hygiene und warnt vor der hohen Ansteckungsgefahr. "Schon kleine Mengen des Virus reichen aus, um zu erkranken", sagt Dr. Marion Wunderlich, Leiterin des Gesundheitsamts, "eine Infektion kann bereits dann erfolgen, wenn jemand seine Hände nicht sorgfältig gewaschen hat." Typische Symptome einer Erkrankung sind akutes Erbrechen, Fieber und Durchfall. Sie treten ein bis zwei Tage nach der Aufnahme der Viren auf.

"Jedes Symptom kann auch allein auftreten, der Schweregrad kann sehr unterschiedlich sein", sagt die Gesundheitsamtsleiterin, "dadurch werden Virusträger leicht übersehen und das Virus kann sich sehr leicht weiterverbreiten." Das Norovirus wird meist durch eine sogenannte Schmierinfektion übertragen. Hände und Flächen wie zum Beispiel Toilettenbrillen, Wasserhähne, Seifenstücke, Handtücher, Türklinken, Handläufe, Essgeschirr oder verunreinigte Speisen können Träger des Virus sein. "Erbricht sich ein Noro-Patient, so kann es auch durch feinste Tröpfchen, die Viren enthalten, zu einer Tröpfcheninfektion über die eingeatmete Luft kommen", sagt Wunderlich.

Nach der Erkrankung wird das Norovirus 48 Stunden lang mit dem Stuhl ausgeschieden, gelegentlich auch länger – selten bis zu vier Wochen nach Ende der Erkrankung. Durch Erbrechen und Durchfälle kann es bei Kindern und älteren Menschen, die besonders häufig betroffen sind, zur Austrocknung und Entgleisung des Elektrolythaushaltes führen. "Erkrankte müssen deshalb viel Flüssigkeit zu sich nehmen", sagt Wunderlich, "darauf müssen Eltern und Pflegepersonal besonders achten."

Betroffene Einrichtungen können sich an das Gesundheitsamt wenden. Unter der Nummer 04131-261705 geben Dr. Marion Wunderlich und ihr Team Auskunft.

Die wichtigsten Maßnahmen zum Schutz vor einer Noro-Virus-Infektion im Überblick:

  • 1. Wenn man eine Magen-Darm-Erkrankung hat, sollte man zu Hause bleiben.
  • 2. Eltern dürfen ihre Kinder erst 48 Stunden nach Auftreten der letzten Symptome einer Magen-Darm-Erkrankung in Kitas, Betreuungsgruppen oder Schulen schicken!
  • 3. Gründliches Händewaschen nach der WC-Benutzung und vor dem Essen.
  • 4. Keine Krankenbesuche bei Durchfallerkrankten oder Besuche von Erkrankten bei Verwandten, zum Beispiel in einem Alten- und Pflegeheim oder einem Krankenhaus.

Das Norovirus verursacht rund ein Drittel der im Kleinkind- und Kindergartenalter (bis fünf Jahre) vorkommenden Magen-Darm-Erkrankungen und 70 Prozent der infektiösen Magen-Darm-Erkrankungen bei Personen über 70 Jahre. Norovirus-Infektionen gibt es das ganze Jahr über, die meisten Ausbrüche treten im Winterhalbjahr (Oktober bis März) auf.