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Euro-Krise dämpft regionale Konjunktur

IHK legt Konjunkturbericht vor - Erwartungen deutlich gesunken

Hansestadt, 14.07.2012 - Die regionale Konjunktur hat nach kurzem Anstieg zu Jahresbeginn im zweiten Quartal einen Dämpfer erhalten. Das hat eine Befragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg in einer Befragung von rund 300 Unternehmen in der Region ergeben. Der Konjunkturklimaindex fiel um neun Punkte auf 109 von 200 möglichen Punkten. Damit erreicht der Index ein Zweijahrestief, kann sich aber noch über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre behaupten. Die regionale Konjunkturentwicklung folge damit dem niedersächsischen Gesamttrend, so die IHK.

Der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Exner stellte die Ergebnisse vor: "Die Unternehmen bewerten die aktuelle Lage deutlich kritischer als noch im Sommer 2011. Vor allem aber sind sie mit Blick auf die Euro-Krise vorsichtiger in ihren Erwartungen." Die Beschäftigungspläne werden davon bislang nicht beeinflusst, allerdings reduzieren die Betriebe ihre Investitionsplanungen. Neben steigenden Energie- und Rohstoffpreisen und dem Fachkräftemangel bereitet vor allem die Entwicklung der Binnennachfrage Sorge. Sie bildete in den zurückliegenden Monaten das konjunkturelle Rückgrat.

Nachdem die Industrie sich von den Auswirkungen der Euro-Krise im Sommer 2011 zunächst schnell erholt hatte, machten sich die Unsicherheiten in Südeuropa nun erneut bemerkbar. Die Neubestellungen aus dem Ausland gingen zurück, was für eine deutliche Eintrübung der Geschäftslage und auch der Zukunftsaussichten sorge.

Das Baugewerbe könne momentan auf volle Auftragsbücher verweisen. Mit Blick auf das Jahresende gingen die Prognosen saisonbedingt erwartungsgemäß aber zurück.

Der Einzelhandel fahre seine Geschäftserwartungen zurück. Nur noch 24 Prozent der Betriebe rechneten mit verbesserten Geschäften. Im Frühjahr überwog bei 37 Prozent der Befragten noch der Optimismus. Die gegenwärtige Lage bewerteten die Einzelhändler dagegen immer noch gut.

Die Lage im Großhandel habe sich stabilisiert. Die Bewertung der derzeitigen Situation fiel zwar schlechter aus als noch im Frühjahr, doch rechneten nun weniger Unternehmen mit einem weiteren Rückgang.

Den höchsten konjunkturellen Stand der Hauptbranchen erreicht erneut das Dienstleistungsgewerbe. Hier würden die Erwartungen auf hohem Niveau bleiben, berichtet die IHK.