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Konjunktur kühlt weiter ab

Zukunftserwartungen der Unternehmen gehen zurück - Niedrigster Stand seit 2009

Hansestadt, 07.10.2012 - Die konjunkturelle Abkühlung in der Region Lüneburg-Wolfsburg setzt sich fort. Der Konjunkturklimaindex, den die Industrie- und Handelskammer (IHK) bei rund 300 Unternehmen ermittelt, fiel um fünf Punkte auf 104 von 200 möglichen Punkten. Das ist der niedrigste Stand seit Ende 2009. Die regionale Konjunkturentwicklung folgt damit dem Trend in Niedersachsen.

"Der IHK-Konjunkturklimaindex fasst die Einschätzungen zur aktuellen und zur künftigen Geschäftslage zusammen. Die gegenwärtige Situation ist für die meisten Branchen gut bis stabil. Allerdings haben die Unternehmen ihre Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten nach unten korrigiert", fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert die Ergebnisse zusammen. "Die Schuldenkrise mit ihren Auswirkungen auf den Euro-Raum und hohe Energie- und Rohstoffpreise werden als Risiken für die eigene Geschäftsentwicklung gewertet."

Nachdem die Unternehmen ihre Investitionsbudgets bereits in den Vorquartalen zurückgefahren hatten, mache sich die vorsichtigere Einschätzung insbesondere in der Industrie und im Einzelhandel nun auch in den Beschäftigungsplanungen bemerkbar, so die IHK.

Der Index der Industrie gab um neun Punkte nach und liegt mit 95 erstmals seit knapp drei Jahren wieder unterhalb der neutralen 100-Punkte-Marke. 41 Prozent der Betriebe berichten von rückläufigen Auftragseingängen. Am stärksten nachgelassen habe die Binnennachfrage, aber auch der Eingang neuer Exportaufträge sei zurückgegangen.

Das Baugewerbe ist mit der Auftragslage zufrieden. 80 Prozent der Betriebe sind bis in den Winter hinein ausgelastet. Saisonüblich fallen die darüber hinausreichenden Erwartungen schlechter aus.

Der Einzelhandel profitiert weiterhin von der hohen Konsumneigung. Viele Betriebe rechneten jedoch damit, dass sich die Unsicherheiten um den Euro künftig auch auf das Kaufverhalten negativ auswirken werden.

Der Großhandel ist der Gewinner des Quartals, konnte als einzige Hauptbranche seinen Indexwert steigern. Nur 13 Prozent der Großhändler erwarteten eine Verschlechterung, im Vorquartal waren es noch 29 Prozent.

Spitzenreiter bleibt das Dienstleistungsgewerbe, auch wenn es Verluste hinnehmen musste. Der Indexwert fiel von 137 auf 125 Punkte. Die meisten Betriebe rechneten mit einer stabilen Geschäftsentwicklung.