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Lage auf dem Lehrstellenmarkt wird schlechter

Probleme bei der Besetzung von Lehrstellen nehmen zu - Kleinere Betriebe besonders betroffen

Hansestadt, 15.10.2012 - Mehr als ein Drittel der ausbildenden Betriebe in Deutschland hat inzwischen Schwierigkeiten bei der Besetzung seiner Ausbildungsstellen. Dennoch wollen die Unternehmen an der betrieblichen Ausbildung festhalten und ihr Angebot nicht reduzieren. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Drei von vier Betrieben rechnen damit, dass es künftig noch schwieriger wird, ausreichend geeignete Bewerber für ihre Ausbildungsstellen zu finden. "Diese Umfrageergebnisse bestätigen die Entwicklung, die wir auch im Kammerbezirk feststellen können", sagt Norbert Bünten, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. Insbesondere für kleinere mittelständische Handwerksbetriebe mit weniger als 20 Beschäftigten werde seiner Einschätzung nach die Suche nach Bewerbern in Zukunft eher noch schwerer werden.

Um Problemen bei der Rekrutierung von Bewerbern vorzubeugen, rät Bünten den betroffenen Betrieben, auch selbst aktiv zu werden. "Je persönlicher und konkreter die Kontaktaufnahme zu den Jugendlichen erfolgt und je mehr Einblicke den Jugendlichen in die angebotenen Ausbildungsberufe, zum Beispiel durch Praktika oder Betriebsbesichtigungen, gewährt werden, desto besser entwickeln sich die Chancen, zu einem Vertragsabschluss zu kommen", so Bünten.

Positiv bewertet Bünten die Aussage, dass die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe offensichtlich ungebrochen sei. Rund 75 Prozent der vom BIBB befragten Betriebe wollen nämlich in den nächsten drei Jahren unverändert an ihren Ausbildungsaktivitäten festhalten, 16 Prozent planen sogar eine Ausweitung ihrer Kapazitäten. Lediglich sieben Prozent sehen sich gezwungen, ihr Angebot zu reduzieren, und nur rund ein Prozent plane den vollständigen Ausstieg.

"Das Handwerk galt schon immer als der Ausbilder der Nation und rekrutiert seine Facharbeiter unverändert am liebsten aus den eigenen Reihen, also durch eigene Lehrlinge", erklärt Bünten. "Wir wollen, dass das auch in Zukunft so bleibt". Die Handwerkskammer unterstützt daher durch Maßnahmen wie Berufsorientierungsprojekte in ihren Bildungszentren und die passgenaue Vermittlung von Ausbildungsplatzsuchenden und -bietenden die Betriebe bei der Suche nach geeigneten Lehrlingen.