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Arbeitslosenzahl sinkt jahreszeitlich bedingt

Erneut mehr Arbeitslose als im Vorjahr - Erster Bericht der neuen Agentur Lüneburg-Uelzen

Hansestadt, 30.10.2012 - Im Oktober waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen 16.920 Frauen und Männer arbeitslos. Damit sank die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum September um 192 Personen (1,1 Prozent), lag aber erneut über dem Vorjahresniveau. So waren vor einem Jahr 993 Personen (6,2 Prozent) weniger arbeitslos. Für den Oktober wurde eine Arbeitslosenquote von 6,0 Prozent berechnet. Sie stagnierte auf dem Septemberwert. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Quote um 0,3 Punkte zu.

In den einzelnen Regionen des Agenturbezirks Lüneburg-Uelzen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit unterschiedlich. Während sich in den Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen sowie im Bereich Winsen die Arbeitslosigkeit verglichen mit September verringerte, verzeichnete die Geschäftsstelle Buchholz eine leichte Zunahme. Im Vergleich zum Vorjahr zeigte sich dagegen eine einheitliche Tendenz - die Arbeitslosigkeit stieg in allen Regionen.

"Die Prognosen verschiedener Verbände und Institute deuten auf eine Eintrübung der Konjunktur, die den Arbeitsmarkt erfahrungsgemäß jedoch erst zeitlich verzögert erfasst", erläutert Bernd Passier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber September basiere allerdings auf überwiegend saisonalen Gründen. Seit August hingegen waren mehr Personen arbeitslos als in den Vorjahresmonaten.

"Bereits 2008 und 2009 hat das Kurzarbeitergeld sich als intelligentes Instrument bewiesen, um einen vorübergehenden Produktionsrückgang aufzufangen. Unternehmen konnten dadurch ihr eingearbeitetes Personal und Fachkräfte erhalten", so Passier.

Aber nicht nur bei konjunkturell bedingtem Rückgang des Auftragsvolumens können Betriebe Kurzarbeitergeld (KuG) beantragen, auch in witterungsabhängigen Gewerken können Betriebe Unterstützung durch das so genannte Saison-KuG erhalten. Die Schlechtwetterzeit, die für das Saison-KuG ausschlaggebend ist, beginnt für Unternehmen im Bau-, Dachdeckerhandwerk und im Garten- und Landschaftsbau am 1. Dezember, beim Gerüstbau am 1. November.

Entwicklung nach Rechtskreisen

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich erstreckte sich auf beide Rechtskreise. Im Oktober waren 5.784 Arbeitslose im Rechtskreis des Dritten Sozialgesetzbuches (SGB III) - Arbeitslosenversicherung - gemeldet und damit 55 weniger als im September. Im Rechtskreis des Zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II) wurden 11.136 Arbeitslose und damit 137 weniger als im Vormonat registriert. Gegenüber dem Vorjahr waren Zuwächse im SGB III (+879 Personen) und im SGB II (+114 Personen) zu verzeichnen.

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Zur Unterbeschäftigung zählen neben den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie beispielsweise im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden. Die Unterbeschäftigung lag nach vorläufigen Angaben im Oktober bei 21.652 und sank gegenüber September um 237 Personen (1,1 Prozent) und verglichen mit Oktober 2011 um 475 Personen (2,1 Prozent).

Stellenmarkt

Die Arbeitskräftenachfrage blieb im Oktober stabil. Insgesamt befanden sich 3.380 freie Stellen im Bestand, das waren 36 mehr als im September. Darunter befanden sich 1.064 Stellen, die im Monatsverlauf neu dazu gekommen waren. Der Stellenzugang verzeichnete ein Plus von 58 Stellen gegenüber September. Die meisten Stellenzugänge kamen aus den Bereichen Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (423 Stellen), Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz (97 Stellen), Gesundheits- und Sozialwesen (95 Stellen), Kunst, Unterhaltung und Erholung (71 Stellen) sowie Gastgewerbe (66 Stellen).

"Nach wie vor sind freie Stellen im Gesundheits- und Sozialwesen länger offen. Der Engpass an qualifizierten Kräften, beispielsweise in der Altenpflege, ist in der gesamten Region spürbar", berichtet Passier. Um die anhaltend hohe Nachfrage nach examinierten Pflegekräften positiv zu unterstützen, begannen seit dem Sommer in Lüneburg und Uelzen 37 ehemals Arbeitslose eine Umschulung in der Altenpflege.

Erster Bericht der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen

Mit den Oktober-Daten legt die Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen ihren ersten Bericht vor. Die neue Agentur ist aus der Fusion der Agenturen für Arbeit Lüneburg und Uelzen hervorgegangen. Der Altkreis Soltau, der bis dahin zur Agentur für Arbeit Uelzen gehörte, ist zum 1. Oktober 2012 in den Bereich der Agentur für Arbeit Celle übergegangen.

Der neue Agenturbezirk Lüneburg-Uelzen umfasst die Landkreise

  • Harburg (Agentur für Arbeit Buchholz und Agentur für Arbeit Winsen)
  • Lüchow-Dannenberg (Agentur für Arbeit Lüchow)
  • Lüneburg (Hauptagentur Lüneburg-Uelzen)
  • Uelzen (Agentur für Arbeit Uelzen).

Dementsprechend wurde ab Oktober 2012 die statistische Berichterstattung an die neuen Grenzen angeglichen. Ab Oktober werden alle Daten, die von der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen zur Arbeitsmarktberichterstattung herausgegeben werden, für den neuen Gebietsstand ausgewiesen - aktuell sowie rückwirkend, also inklusive der Vormonats- und Vorjahreswerte. Damit sei eine langfristige Vergleichbarkeit gegeben, teilte die Agentur mit.