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Handwerk blickt zuversichtlich ins neue Jahr

Fachkräfte-Problem bleibt Kernthema - Impulse zur Stützung der Binnennachfrage wichtig

Hansestadt, 21.12.2012 - Norbert Bünten, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, blickt trotz der abkühlenden Konjunktur optimistisch nach vorne. "Die Handwerksbetriebe können zuversichtlich auf das kommende Jahr schauen", sagt Bünten. Nach dem hervorragenden Jahr 2011 hätte sich auch 2012 die Geschäftslage gut entwickelt. Laut Zentralverband des Deutschen Handwerks seien im kommenden Jahr leichte Umsatzzuwächse von bis zu einem Prozent zu erwarten. "Wir rechnen damit, dass die stabile Gesamtlage in der Handwerkswirtschaft auch in 2013 anhält", so Bünten.

Insbesondere das Bau- und Ausbauhandwerk starte optimistisch in das neue Jahr. "Der private Konsum in diesem Sektor läuft sehr gut", erklärt der Hauptgeschäftsführer. "Viele Haushalte setzen aufgrund der Euro-Krise auf werterhaltende Anlageformen. Sie nutzen die niedrigen Zinsen, um in die eigenen vier Wände zu investieren."

Im Kfz-Handwerk mache sich eine Zurückhaltung beim Neuwagenkauf bemerkbar. Andere Branchen, wie etwa das Zulieferhandwerk, spürten schon den nachlassenden Export. Die Entwicklung bei den Umsätzen sei nicht mehr so dynamisch. Insgesamt würden zwar etwas weniger Aufträge verzeichnet, doch die Auftragsreichweite bleibe hoch. "Vor diesem Hintergrund wird das Handwerk seinen Mitarbeiterstand halten", hofft Norbert Bünten.

|| Bewerberzahl weiter gesunken ||

Angesichts der zuletzt deutlich gesunkenen Bewerberzahl sei die Rekrutierung von Fachkräften ein Kernthema für das kommende Jahr, so Bünten. Wichtig sei es in diesem Zusammenhang auch, die Arbeitsfähigkeit älterer Mitarbeiter zu erhalten und die bestehenden Übergangssysteme zwischen Schule und Beruf in den Blick zu nehmen. Auch wolle das Handwerk mithelfen, Jugendliche mit Migrationshintergrund stärker zu einer handwerklichen Ausbildung zu motivieren.

Um den Optimismus im Handwerk zu unterstützen, wären nach Ansicht Büntens Kostenentlastungen und positive Impulse für die Binnennachfrage wichtig. "Die Rahmenbedingungen gerade für kleine und mittlere Unternehmen müssen dauerhaft gestärkt werden", fordert er. Dabei seien die Umsetzung der Energiewende mit einer gerechten Regelung der Kostenverteilung für alle Unternehmen und stärkeren Anreizen für die energetische Gebäudesanierung von besonderer Bedeutung. Auch müsse das Steuersystem mittelstandsgerecht weiterentwickelt werden.