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Arbeitslosigkeit steigt erneut an

Stärkster Anstieg im Landkreis Lüneburg mit 10,6 Prozent gegenüber Vorjahr

Lüneburg, 03.01.2013 - Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen ist im Dezember leicht gestiegen. Wie die Agentur berichtet, waren 17.125 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Damit stieg die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum November um 182 Personen (1,1 Prozent). Verglichen mit dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 856 Personen (5,3 Prozent). Für den Dezember wurde eine Arbeitslosenquote von 6,0 Prozent berechnet. Sie stagnierte seit September auf diesem Wert. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Quote um 0,2 Punkte zu.

"Steigende Arbeitslosigkeit ist für den Winter eine typische Entwicklung", erläutert Bernd Passier, beauftragter Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen. Grund dafür sei unter anderem, dass in Branchen, die von der Witterung abhängig sind, die Arbeit in den Wintermonaten reduziert wird.

Traditionell arbeiten in den witterungsabhängigen Branchen, wie beispielsweise Bau und Landwirtschaft, eher Männer. Daher nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern zu (+2,6 Prozent), während weniger Frauen arbeitslos waren als im November (-0,7 Prozent).

Mit dem Jahresbeginn rechnet der Agenturchef mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahlen, denn im Januar und Februar enden die dreieinhalbjährigen Ausbildungsgänge. Erfahrungsgemäß meldeten sich nach der Ausbildung viele Jugendliche zunächst arbeitslos. Mit freundlicheren Temperaturen im Frühjahr werde die Arbeitslosigkeit saisonbedingt in diesem Bereich wieder sinken.

Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit im Landkreis Lüneburg am deutlichsten zu (+10,6 Prozent), während die Zuwächse im Bereich Buchholz bei 3,9 Prozent, im Bereich Winsen bei 0,5 Prozent, im Landkreis Lüchow-Dannenberg bei 4,1 Prozent und im Landkreis Uelzen bei 2,2 Prozent lagen.

Im Jahresverlauf konnten im Agenturbezirk Lüneburg-Uelzen deutlich weniger Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden als 2011. Insgesamt wurden 47.815 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 13,4 Prozent. Diese Entwicklung habe durch die rückläufige Zahl derer, die sich neu oder erneut arbeitslos meldeten, nicht kompensiert werden können, so die Agentur.

Von Januar bis Dezember wurden 48.638 Arbeitslosmeldungen gezählt und damit 9,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Diese Entwicklung spiegele sich deutlicher im Landkreis Lüneburg wider und erkläre den Zuwachs von 10,6 Prozent im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat. Hier sei über das Jahr gesehen die Zahl der Zugänge mit einem Rückgang von 7,9 Prozent unter dem Durchschnitt des Bezirks geblieben, gleichzeitig habe sich die Zahl der Abgänge um 13,6 Prozent verringert.

Der Anteil derer, die ihre Arbeitslosigkeit durch eine selbständige Tätigkeit beendeten, sei dabei prozentual am höchsten gesunken. Während 2011 noch 580 Personen im Landkreis Lüneburg eine Selbständigkeit aufnahmen, waren es im Jahr 2012 47,8 Prozent weniger.

Stellenmarkt

Das Stellenangebot im Agenturbezirk Lüneburg-Uelzen verringerte sich im Dezember. Insgesamt waren 2.836 freie Stellen gemeldet, 355 weniger als im November. Darunter befanden sich 790 Stellenangebote, die im Monatsverlauf neu gemeldet worden waren und damit 48 weniger als im Vormonat. Die meisten Stellenzugänge kamen aus den Bereichen Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (235 Stellen), Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz (133 Stellen), Gesundheits- und Sozialwesen (98 Stellen) sowie Verarbeitendes Gewerbe (85 Stellen). 

Hinweis

Für Jugendliche, die ihre Ausbildung beenden, besteht zwar keine gesetzliche Pflicht, sich rechtzeitig arbeitsuchend zu melden, dennoch sollten die angehenden Fachkräfte klären, ob sie im Ausbildungsbetrieb übernommen werden oder sich eine andere Anschlussbeschäftigung suchen müssen. Der Tipp der Arbeitsagentur: Noch vor dem Ende der Ausbildung arbeitsuchend melden. Ein persönliches Beratungsgespräch in der Arbeitsvermittlung hilft, rechtzeitig eine neue Perspektive zu erarbeiten und kann Arbeitslosigkeit vorbeugen.

Der komplette Arbeitsmarktreport kann hier heruntergeladen werden.