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Bedarf an Pflegekräften steigt

Arbeitsagentur Lüneburg-Uelzen sucht Teilnehmer für Qualifizierungsmaßnahmen

Lüneburg, 23.01.2013 - Pflegeeinrichtungen im Agenturbezirk Lüneburg-Uelzen haben einen akuten Fachkräftebedarf. Im Rahmen der Aus- und Weiterbildungskampagne Altenpflege stehen nunmehr Gesetzesänderungen bevor, die diese Situation verbessern sollen. Die Arbeitsagenturen bereiten sich darauf vor und suchen potentielle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Qualifizierungsmaßnahmen.

Bereits jetzt mussten sich ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen auf längere Vakanzen einrichten, weil qualifiziertes Personal, insbesondere examinierte Altenpflegekräfte, nicht ausreichend zur Verfügung steht. Mit der geplanten Änderung des Dritten Sozialgesetzbuches (SGB III) und dem Altenpflegegesetz soll die dreijährige Umschulungsförderung zur Altenpflegerin/zum Altenpfleger wiedereingeführt werden. Außerdem sollen die Möglichkeiten zur Ausbildungsverkürzung für Personen, die entsprechende Vorkenntnisse mitbringen, ausgeweitet werden.

"Wir haben damit begonnen, bei den Arbeitsagenturen in Buchholz, Lüchow, Lüneburg, Winsen und Uelzen gemeldete Arbeitslose, die die Voraussetzungen für eine Verkürzung mitbringen könnten, zu identifizieren", berichtet Jens Mathias, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen.

Im nächsten Schritt werden die Vermittlungsfachkräfte persönlich potentielle Teilnehmerinnen und Teilnehmern informieren und beraten. "Gleichzeitig haben wir der Qualifizierung zum Altenpfleger/zur Altenpflegerin einen Schwerpunkt in unserer diesjährigen Bildungszielplanung eingeräumt", so Jens Mathias weiter. Mit den geplanten Gesetzesänderungen kann Arbeitslosen nunmehr eine berufliche Perspektive in der Altenpflege eröffnet werden.

Die Bedeutung des Gesundheits- und Sozialwesens für die Region zeichnet sich auch in den Beschäftigtenzahlen ab. Mit Stand März waren die drei Wirtschaftszweige mit den meisten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen: Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz (26.332 Arbeitsplätze), Verarbeitendes Gewerbe (22.707 Arbeitsplätze) sowie Gesundheits- und Sozialwesen (22.524 Arbeitsplätze). Innerhalb eines Jahres steigerte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im Gesundheits- und Sozialwesen um 558 (2,5 Prozent).

Auch für die kommenden Jahre wird ein wachsender Fachkräftebedarf im Gesundheits- und Sozialsektor prognostiziert. "Die guten Berufsperspektiven ergeben sich durch den demografischen Wandel", erläutert der Geschäftsführer. So nimmt zum einen der Anteil der Älteren an der Bevölkerung kontinuierlich zu und zum anderen werden die Menschen aufgrund besserer Lebensbedingungen und medizinischer Versorgung immer älter. "Die Bevölkerung altert und der Pflegeaufwand nimmt zu, während immer weniger junge Menschen nachrücken, um die Pflege zu übernehmen", verdeutlicht Jens Mathias.