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Dänemark lenkt bei Qualitätsstandards ein

Deutsche Betriebe müssen nicht mit zusätzlichen Überprüfungen rechnen

Lüneburg, 26.02.2013 - Die drohende zusätzliche Qualitätsüberprüfung von deutschen Betrieben, die Arbeiten in gefahrengeneigten Gewerken wie Elektro-, Gas- oder Kanalinstallationen in Dänemark durchführen wollen, ist wieder vom Tisch. Wie die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade heute mitteilt, reicht es ab sofort aus, wenn die Betriebe ein Qualitätsmanagement-System(QM)-Handbuch einreichen. Betriebe, die bereits nach ISO 9001 zertifiziert sind, müssen nur noch zusätzlich schriftlich bestätigen, dass sie die Arbeiten nach dänischen Qualitätsstandards durchführen.

Damit hat die zuständige dänische Sicherheitsbehörde "Sikkerhedsstyrelsen" auf eine Beschwerde reagiert, die die Handwerkskammer gemeinsam mit der Handwerkskammer Schleswig-Holstein und der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen gegen das im Sommer 2012 eingeführte Zulassungsverfahren eingereicht hat. Dieses sah eine zusätzliche Qualitätsüberprüfung in Form eines Audits vor, das nicht nur langwierig, sondern auch teuer gewesen wäre. "Dieses Audit hätte zusätzliche Kosten von rund 1.500 Euro bedeutet", so Kammerhauptgeschäftsführer Norbert Bünten.

"Für unsere Handwerker ist das eine große Erleichterung", freut sich Außenwirtschaftsberater Matthias Reichert über die erfolgreiche Beschwerde. Dass gefahrengeneigte Berufe bei Arbeiten im Ausland einen zusätzlichen Nachweis erbringen müssen, sei nicht ungewöhnlich. Das dänische Modell jedoch sei weit über das sonst übliche Maß an Nachweispflicht hinausgegangen.

Andere Gewerke wie Maler betrifft dies nicht. Sie müssen aber, wie alle Gewerke, ihre Dienstleistung im Vorweg über das Register der ausländischen Dienstleister (RUT-Register) anmelden.

Grundsätzlich steigt in Dänemark der Bedarf an Handwerksleistungen aus Deutschland seit Jahren kontinuierlich, speziell für Betriebe in Norddeutschland ist der süddänische Bereich interessant. "Die erfolgreiche Beschwerde gegen die zusätzliche Qualitätsüberprüfung zeigt, dass deutsches Handwerks-Know-how in Dänemark gefragt und willkommen ist. Darüber freuen wir uns", so Bünten.