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"Das können die Betriebe nicht allein abfedern"

Keine Unterstützung für Hochwasser-geschädigte Tourismusbetriebe - Bertholdes-Sandrock kritisiert Haltung der Landesregierung

Hannover/Lüchow, 24.10.2013 - Das Elbe-Hochwasser im Sommer dieses Jahres hat seine Spuren nicht nur an Deichen, Vorlandschaften und Häusern hinterlassen. Auch der Tourismus hat in den Regionen entlang der Elbe durch das Hochwasser massiv gelitten. "Die wirtschaftlichen Folgen des Hochwassers durch Umsatzeinbußen sind für die touristischen Betriebe entlang der Elbe beträchtlich. Doch die Landesregierung lässt sie nun mit ihren Problemen allein", kritisiert die CDU-Landtagsabgeordnete Karin Bertholdes-Sandrock. Sie hatte eine entsprechende Anfrage zum Umgang der Landesregierung mit den durch ausbleibende Touristen geschädigten Gastronomie- und Übernachtungsbetrieben gestellt.

Hannover aber lehnt entsprechende finanzielle Hilfe ab und beruft sich auf gesetzliche Vorgaben. Denn im Gegensatz zu direkten Hochwasserschäden sei die Erstattung von Buchungsrückgängen aus dem nationalen Fonds "Aufbauhilfe" nicht zulässig. Doch das will Karin Bertholdes-Sandrock nicht hinnehmen: "Es ist absolut unbefriedigend für die Betroffenen, nur auf die Rechtslage hingewiesen zu werden", kritisiert die Abgeordnete.

Ihren Angaben zufolge hatte der Landkreis Lüchow-Dannenberg im Juni 2013 gegenüber dem Vorjahresmonat fast 25 Prozent weniger Übernachtungen, im Landkreis Lüneburg vermutet sie ähnliche Größenordnungen. "So einen massiven Rückgang können die Betriebe nicht allein abfedern", meint Bertholdes-Sandrock.

Zwar lägen die Zahlen für die Folgemonate noch nicht vor, aber auch hier rechnet Bertholdes-Sandrock mit stark rückläufigen Zahlen. Schließlich habe es jede Menge Stornierungen gegeben, weil die potentiellen Touristen die Folgeschäden in den Hochwasserregionen vor Augen hätten. "Schließlich war in den Medien nach Abzug des Wassers immer wieder von einer Mückenplage die Rede, was den Betrieben die diesjährigen Tourismusumsätze endgültig verdorben hat", ist die Abgeordnete überzeugt.

Bertholdes-Sandrock hatte sich, wenn denn schon direkte finanzielle Hilfen seitens des Landes ausgeschlossen wurden, auch nach anderen Möglichkeiten der Unterstützung erkundigt. Den Hinweis auf Marketing-Maßnahmen wie die stärkere Bewerbung des Elberadweges im nächsten Jahr hält sie jedoch nur für einen Tropfen auf den heißen Stein. "Selbst einige Buchungen mehr im nächsten Jahr, so erfreulich das wäre, können die derzeitigen Ausfälle nicht wettmachen", sagt Bertholdes-Sandrock.