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Konjunktur zeigt steil nach oben

IHK-Umfrage: Baubranche und Einzelhandel mit Höchstwerten - Energiekosten und Fachkräftemangel Risikofaktoren

Lüneburg, 19.01.2014 - Die regionale Wirtschaft blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2013 zurück - und positiv in die Zukunft. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg. "In allen Hauptbranchen hat sich die Stimmung verbessert. Das gab es zuletzt vor über drei Jahren“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert. Die guten Ergebnisse seien bemerkenswert, denn bereits im Herbst hatten die Unternehmen ein hohes konjunkturelles Niveau erreicht, führt der IHK-Chef weiter aus. Und: "Die Prognosen für das neue Jahr lassen ein weiteres Wachstum erwarten.“

Der Konjunkturklimaindex, den die IHK Lüneburg-Wolfsburg bei rund 350 Unternehmen ermittelt, stieg um acht Punkte auf 124 von 200 möglichen Punkten. Aufgrund der guten Arbeitsmarktlage, einer geringen Inflation sowie des niedrigen Zinsniveaus stützt sich die Entwicklung laut IHK vor allem auf die Nachfrage des Binnenmarktes. Aber auch der Außenhandel habe spürbar angezogen, sowohl innerhalb von Europa als auch mit den USA und China, so die IHK. Die Personal- und die Investitionsplanungen der Unternehmen sind vor dem Hintergrund der guten Prognosen leicht gestiegen. Als Risiko nennen die Befragten insbesondere die anhaltend hohen Energie- und Rohstoffpreise, die Entwicklung des Binnenmarktes sowie den Fachkräftemangel.

Der Konjunkturklimaindex der Industrie stieg kräftig um zwölf Punkte auf einen Wert von 121 Punkten. Jedes dritte Unternehmen geht von verbesserten Geschäften im neuen Jahr aus, lediglich 15 Prozent erwarten eine nachlassende Entwicklung. Nachdem sich die Industrie bislang stark auf die Binnennachfrage stützte, verzeichnete sie zum Jahresende starke Impulse aus dem Exportgeschäft. Die größten Zuwächse können die Investitionsgüterhersteller verbuchen. Aber auch die anderen Industrie-Hauptgruppen befinden sich auf einem konjunkturell hohen Niveau, teilte die IHK mit.

Das Baugewerbe habe aufgrund des milden Winters bislang kaum Einschränkungen hinnehmen müssen und konnte viele Projekte, vor allem im privaten Wohnungsbau und dem öffentlichen Bereich, länger als erwartet fortsetzen. Mit einem Indexwert von 117 Punkten erreicht die Baubranche somit den Höchstwert im Vergleich zu den Winterquartalen der letzten zehn Jahre. "Obwohl der Auftragseingang schwächelt, erwarten nur 13 Prozent der Betriebe eine ungünstige Entwicklung", so die IHK.

Der Einzelhandel meldet ein sehr erfolgreiches Weihnachtsgeschäft und erreicht mit 132 Punkten den Höchstwert der letzten drei Jahre. Die Konsumbereitschaft habe sich gegenüber dem Vorquartal noch einmal verbessert und die warmen Temperaturen hätten für volle Innenstädte gesorgt. Lediglich Saisonware wie Winterbekleidung sei bislang weniger nachgefragt worden als üblich. Für die nächsten Monate erwarten 37 Prozent der Einzelhändler weiterhin eine positive Entwicklung, nur 15 Prozent rechnen mit Rückgängen.

Der Großhandel kann vom wiedererstarkten Einzelhandel profitieren, schließt die IHK aus den erhobenen Daten. Die industrienahen Großhändler würden dennoch die Zugpferde der Branche bleiben. Als gut bewerteten die Lage 48 Prozent der Betriebe, nur 8 Prozent als schlecht. Die Erwartungen seien im Vergleich zum Vorquartal deutlich gestiegen, sodass sich der Indexwert der Branche um einen Punkt auf einen Wert von 130 Punkten leicht verbessert hat.

Das Dienstleistungsgewerbe konnte den Rückgang im Vorquartal schnell wieder ausgleichen. Die aktuelle Lage wird von jeweils 47 Prozent der Dienstleister als gut oder befriedigend bewertet, nur 6 Prozent der Betriebe sind unzufrieden. Da sich auch die Erwartungen für das neue Geschäftsjahr spürbar verbessert haben, stieg der Indexwert der Branche von 115 auf 129 Punkte.