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"Ein Gewinn für die Region"

IHK legt Studie über Auswirkungen und Potenziale der geplanten A39 vor

Lüneburg, 14.02.2014 - Als "Gewinn für die gesamte Region" bezeichnet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg den geplanten Bau der Autobahn 39 von Lüneburg nach Wolfsburg. Sie beruft sich dabei auf das Ergebnis einer Studie, die von Gutachtern des Schweizer Unternehmens ProgTrans vorgelegt wurde. Im Auftrag der IHK hatten sie die Auswirkungen und regionalpolitischen Potenziale des umstrittenen Bauvorhabens untersucht. Die 105 Kilometer lange Autobahn soll den Lückenschluss zwischen den bereits vorhandenen Teilstrecken bei Lüneburg und Wolfsburg bilden und nach bisheriger Planung 1,1 Milliarden Euro kosten.

"Der Lückenschluss ist eine Grundvoraussetzung für einen Entwicklungsschub der bestehenden Wirtschaft und die Ansiedlung neuer Unternehmen“, sagt Stephan Kritzinger von der ProgTrans AG, der mit seinem Team rund ein Jahr lang Statistiken und Daten ausgewertet sowie Fachgespräche analysiert hat. Er geht davon aus, dass vor allem die regionalen Zentren Lüneburg, Uelzen, Gifhorn, Wittingen und Wolfsburg sowie die Gemeinden nahe der A39 profitieren werden: "Dort gibt es viele transportintensive Unternehmen, die naturgemäß stark auf Veränderungen der Verkehrsinfrastruktur reagieren. Deshalb sind hier besonders starke regionalökonomische Impulse zu erwarten.“

Laut Gutachten wird sich der Lückenschluss für rund 80 Prozent der regionalen transportintensiven Unternehmen positiv auswirken. Zudem werden die regionalen Schlüsselbranchen Logistik, Ernährung, Automotive und Tourismus gestärkt.

Kennzeichnend für den Bezirk der IHK Lüneburg-Wolfsburg ist im Norden die Orientierung zur Metropolregion Hamburg, der Süden konzentriert sich eher auf die Metropolregion Hannover-Wolfsburg-Braunschweig-Göttingen. Die A39 verbindet diese beiden Teilräume, verkürzt Distanz und Fahrzeit, sagt Michael Zeinert, Hauptgeschäftsführer der IHK Lüneburg-Wolfsburg. "Insbesondere die Landkreise Uelzen und Gifhorn werden als Wohnorte für Pendler, aber auch für Unternehmen attraktiver. Insofern wird der Lückenschluss auch dem Bevölkerungsrückgang in der Region und damit dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenwirken“, so Zeinert.

Insgesamt 15 regionalwirtschaftliche Entwicklungspunkte haben die Gutachter im IHK-Bezirk ausgemacht. Kennzeichnend für alle seien die Potenziale hinsichtlich Flächen, Lage zur A39 und die Anbindung an andere Verkehrsträger wie den Elbe-Seitenkanal. Ein Ausbau der Wasserstraße würde die Umschlagsmengen der Häfen Lüneburg, Uelzen und Wittingen deutlich ansteigen lassen. Wesentliche Impulse aber würde erst die Verknüpfung des Elbe-Seitenkanals, des Schienenverkehrs und der A39 mit sich bringen. Ohne den Lückenschluss dagegen werde das regionalwirtschaftliche Potenzial nicht erschließbar sein, so die Gutachter.

"Wir haben mit dem Gutachten Fakten auf den Tisch gebracht, vor denen auch Kritiker der A39 nicht länger die Augen verschließen können“, sagt Zeinert. So haben sich die Gutachter auch mit dem alternativen Ausbau der Bundesstraße 4 beschäftigt. Ergebnis: "Der Lückenschluss der A39 ist die Vorzugsvariante. Sie hat nicht nur für die Wirtschaft in der Region positive Auswirkungen, sondern vor allem auch für die Menschen und Gemeinden entlang der B4, die endlich vom Durchgangsverkehr entlastet werden“, sagt Zeinert. Die A39 verbessere die Erreichbarkeit von insgesamt 566.000 Einwohnern und rund 27.000 Unternehmen. "Mobilität ist die Grundlage des gesellschaftlichen Lebens und des unternehmerischen Wirtschaftens. Und die A39 ist die Lebensader unserer Region", ist der IHK-Hauptgeschäftsführer überzeugt.