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"Wir brauchen Milliarden"

Wirtschaft beklagt Zustand von Straßen und Schienen

Lüneburg, 12.06.2014 - Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg hat bei ihrer Sitzung in Luhmühlen über die Zukunft der Infrastrukturfinanzierung diskutiert. "Der Zustand deutscher Straßen und Schienen verschlechtert sich von Jahr zu Jahr“, sagte der ehemalige Landesminister Dr. Karl-Heinz Daehre, der zu einem Treffen des IHK-Gremiums als Referent eingeladen war. Deutschland fahre auf Verschleiß. "Das Geld fehlt für Sanierung, Ausbau und Unterhalt der Verkehrswege", sagte Daehre. "Um den offensichtlichen Instandhaltungsstau aufzulösen, brauchen wir pro Jahr zusätzlich 7,2 Milliarden Euro über 15 Jahre hinweg.“

Für Erhalt und Ausbau der Infrastruktur seien Bemühungen nötig, die die IHK in Gesprächen mit Politik und Wirtschaft voranbringen will. Präsident Olaf Kahle fordert: "Wir brauchen eine durchdachte und vorausschauende Verkehrspolitik. Nur auf Grundlage eines intakten und modernen Verkehrsinfrastrukturnetzes können Unternehmen erfolgreich wirtschaften."

Neben der Sanierung alter Strecken dürfe aber auch der Bau neuer Verkehrswege nicht in Vergessenheit geraten. "Allein der Bau der A39 ist eine Grundvoraussetzung für einen Entwicklungsschub der bestehenden Wirtschaft und die Ansiedlung neuer Unternehmen“, sagt Kahle.

Laut eines nicht unumstrittenen Gutachtens des Schweizer Unternehmens ProgTrans, das die IHK in Auftrag gegeben hatte, soll sich der Lückenschluss für rund 80 Prozent der regionalen transportintensiven Unternehmen positiv auswirken. Außerdem würden die regionalen Schlüsselbranchen Logistik, Ernährung, Automotive und Tourismus gestärkt.