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Regionale Wirtschaft weiter zuversichtlich

IHK-Umfrage: Handel zufrieden, Industrie meldet Störsignale - Fachkräfte fehlen

Lüneburg, 11.07.2014 - Die regionale Wirtschaft setzt ihre gute konjunkturelle Entwicklung im zweiten Quartal des Jahres fort. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage unserer IHK, an der sich knapp 300 Betriebe beteiligt haben. Nach leichten Verlusten zu Jahresbeginn stieg der Index um drei Punkte auf 126 Punkte. "Die Geschäfte laufen in den meisten Branchen sehr gut“, sagt der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Exner. "Die regionale Konjunktur liegt nicht nur deutlich über dem eigenen Fünf-Jahres-Durchschnitt, sondern auch klar über dem niedersächsischen Wert mit 118 Punkten."

Fast alle Hauptbranchen konnten im Vergleich zum Frühjahr zulegen, am stärksten der Groß- und Einzelhandel. Dass es den meisten Unternehmen gut geht, verdeutlichen die Personal- und Investitionsplanungen: Fast 30 Prozent der Betriebe wollen investieren beziehungsweise neues Personal einstellen. "Ausgerechnet aus dem Industriebereich mehren sich jedoch auch Störsignale“, sagt Exner. Dazu zähle er steigende Energie-, Rohstoff- und Arbeitskosten, Unsicherheiten auf Auslandsmärkten sowie der Mangel an Facharbeitern. Die Konsumgüterhersteller haben ihre Erwartungen deshalb deutlich reduziert, in der Vorleistungsgüterindustrie fällt schon die Bewertung der Geschäftslage schlechter aus als zuletzt.

Der Konjunkturklimaindex der Industrie fiel um fünf Punkte auf 119 Punkte - ein weiterhin hoher Wert. Nur sechs Prozent der Unternehmen bewerten die gegenwärtige Geschäftslage als schlecht, der Rest zeigt sich zufrieden. Die Erwartungen, vor allem der Konsumgüterindustrie, sind allerdings deutlich gesunken, obwohl der Auftragsbestand höher ist als in anderen Industrie-Hauptgruppen. Die Investitionsgüterhersteller sind optimistischer als zu Jahresbeginn, weil die Nachfrage im Exportgeschäft angezogen habe. Der Anteil der Unternehmen, die einen zu kleinen Auftragsbestand melden, ist mit 17 Prozent gering.

Mit einem Index von 120 Punkten hat das Baugewerbe einen neuen Höchststand erreichet. Die günstige Zinssituation sorgt für eine hohe Nachfrage beim privaten Wohnungsbau. Zudem sorge die gute konjunkturelle Entwicklung anderer Branchen für Neuaufträge. Nach einem kurzen Rückgang zu Jahresbeginn sind die Auftragseingänge wieder stark gestiegen.

Zu Jahresbeginn hatte der Einzelhandel noch Rückgänge verzeichnet, jetzt stieg der Index von 112 auf 120 Punkte. Die Kunden zeigten aufgrund der guten Arbeitsmarktsituation eine hohe Konsumbereitschaft. Nur sechs Prozent der Einzelhändler bewerten die Lage als schlecht. Für die nächsten zwölf Monate erwarten 19 Prozent eine positive Entwicklung, nur sechs Prozent rechnen mit Rückgängen.

Der Großhandel kann von der guten Konjunktur in der Industrie und im Einzelhandel profitieren: Mit 142 Punkten erreicht die Branche seit Herbst 2010 den höchsten Wert. 59 Prozent der Großhändler bewerten die Geschäftslage als gut, weitere 38 Prozent als befriedigend. Für die Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten sind die Großhändler sehr optimistisch. Nur neun Prozent rechnen mit Rückgängen.

Das Dienstleistungsgewerbe kann mit einem Anstieg von vier Punkten und einem Indexwert von 145 die Spitzenposition unter den Hauptbranchen bestätigen. Mehr als die Hälfte der Befragten bewerten die aktuelle als überdurchschnittlich gut, nur fünf Prozent sind unzufrieden. 48 Prozent der Betriebe rechnen zudem weiterhin mit einer positiven Geschäftsentwicklung.