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Gedämpfter Jahresbeginn fürs Handwerk

Kammer erwartet spürbaren Frühjahrsaufschwung

Einen leichten Dämpfr musste die Handwerkskonjunktur zu Beginn dieses Jahres hinnehmen. Die Betrieb zeigen sich dennoch optimistisch. Grafik: HandwerkskammerLüneburg, 10.04.2015 - Die Handwerkskonjunktur hat im ersten Quartal 2015 einen leichten Dämpfer erfahren. "Vor allem im Bauhauptgewerbe und im Kfz-Handwerk ist die Stimmung nicht mehr so gut wie vor einem Jahr“, sagt Eckhard Sudmeyer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. In der aktuellen Umfrage der Kammer zur Frühjahrskonjunktur beurteilen 40 Prozent der befragten Handwerksbetriebe ihre Geschäftslage als gut - im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es noch 47 Prozent.

Zugleich erhöhte sich der Anteil derjenigen, die mit der wirtschaftlichen Entwicklung zufrieden sind, um zwei Prozentpunkte auf 44 Prozent. Der von der Handwerkskammer berechnete Geschäftsklimaindex liegt mit 62 Punkten um sechs Punkte unter dem Vorjahresniveau. "Wir gehen von einer nur leichten, vorübergehenden Schwächung aus. Das wirtschaftliche Umfeld bleibt gut für das Handwerk“, erklärt Sudmeyer. Positive Faktoren seien die niedrigen Zinsen und die Kauffreude der Verbraucher.

Die Umfrageergebnisse der Handwerkskammer lassen einen spürbaren Frühjahrsaufschwung vermuten: Während 41 Prozent der befragten Handwerksbetriebe in den kommenden Monaten eine Verbesserung der Geschäftslage erwarten, gehen nur neun Prozent von einer schlechteren Entwicklung aus. Dabei ist mit deutlichen Umsatzsteigerungen zu rechnen, und auch die Beschäftigung im Handwerk dürfte wieder zunehmen. Im ersten Quartal 2015 hatten noch 16 Prozent der Betriebe ihre Mitarbeiterzahl reduziert. Elf Prozent erhöhten die Beschäftigung. Eine Mehrheit von 73 Prozent hielt die Zahl der Mitarbeiter konstant. Ein rückläufiger Auftragsbestand ging zuletzt mit spürbaren Einbußen beim Umsatz einher: Im ersten Quartal verzeichneten 44 Prozent der befragten Betriebe Umsatzrückgänge. 15 Prozent konnten den Umsatz steigern.

Während der Geschäftsklimaindex im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahr um 15 Punkte sinkt und jetzt bei 57 Punkten liegt, wird im Ausbauhandwerk der höchste Wert gemessen: Unter den Malern, Installateuren, Elektrotechnikern oder Raumausstattern beurteilt mehr als jeder zweite Betrieb seine Geschäftslage als gut. Der Geschäftsklimaindex liegt bei 74 Punkten und damit nur einen Punkt unter dem Vorjahreswert.

Eine Aufhellung der Stimmung ist in den Nahrungsmittelbetrieben festzustellen. Das Geschäftsklima bei Fleischern, Bäckern und Konditoren steigt um vier auf 68 Punkte. Sogar um sechs Punkte zieht der Geschäftsklimaindex (jetzt 63 Punkte) bei denjenigen Handwerksbetrieben an, die Leistungen für den gewerblichen Bedarf anbieten.

Hingegen sinkt das Stimmungsbarometer bei den Dienstleistungshandwerken für den persönlichen Bedarf, wozu zum Beispiel Friseure, Kosmetiker und Fotografen gehören, um fünf auf 51 Punkte.

Im Kfz-Handwerk geht der Geschäftsklimaindex um deutliche 15 Punkte zurück und erreicht nur noch einen Wert von 47 Punkten. Nachdem das Stimmungsbarometer auch in den Gesundheitshandwerken um neun Punkte zurückgegangen ist, wird in dieser Gruppe nur noch ein Wert von 45 Punkten erreicht.

"Das Handwerk braucht mehr Impulse für Wachstum und Beschäftigung“, sagt Eckhard Sudmeyer. Dazu gehörten bessere Abschreibungsbedingungen für Unternehmen und eine steuerliche Förderung von energetischen Modernisierungen.

 

Die Handwerkskonjunktur in den Regionen

  • Braunschweig: 38 Prozent der Handwerksbetriebe beurteilen ihre Geschäftslage als gut, weitere 51 Prozent als befriedigend. Der Geschäftsklimaindex liegt mit 64 Punkten um vier Punkte unter dem Vorjahreswert von 68 Punkten.
  • Lüneburg: 41 Prozent der Handwerksbetriebe beurteilen ihre Geschäftslage als gut, weitere 41 Prozent als befriedigend. Der Geschäftsklimaindex liegt mit 62 Punkten um fünf Punkte unter dem Vorjahreswert von 67 Punkten.
  • Stade: 41 Prozent der Handwerksbetriebe beurteilen ihre Geschäftslage als gut, weitere 40 Prozent als befriedigend. Der Geschäftsklimaindex liegt mit 61 Punkten um sieben Punkte unter dem Vorjahreswert von 68 Punkten.