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Guter Start für die regionale Wirtschaft

IHK-Konjunkturumfrage: Erwartungen gestiegen 

Die regionale Wirtschaft geht mit positiven Erwartungen ins neue Jahr. Grafik: IHKLüneburg, 18.04.2015 - Die regionale Wirtschaft hat den Aufwind aus dem Jahresende 2014 mitgenommen und startet erfolgreich ins neue Jahr. Die Bewertung der gegenwärtigen Lage ist zwar zurückgegangen, doch dafür sind die Erwartungen an die nächsten zwölf Monate gestiegen. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg, an der sich knapp 250 Betriebe beteiligt haben. Der Index ist nach dem Zwischentief im dritten Quartal 2014 um einen Punkt gestiegen. Mit 114 von 200 möglichen Punkten liegt die Region Lüneburg-Wolfsburg damit im niedersächsischen Trend, allerdings unterhalb des Fünf-Jahres-Durchschnitts von 117 Punkten.

"Im Moment kommen einige positive Faktoren zusammen. Die sinkenden Energiepreise, die exportfreundlichere Euro-Entwicklung und die hohe Kaufkraft der Bevölkerung tragen zu einer stabilen Entwicklung bei“, sagt Martin Exner, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. "Dadurch verblassen die Risiken in Griechenland oder der Ukraine, die im vergangenen Jahr deutlich die konjunkturelle Stimmung gedrückt hatten.“

Der Konjunkturklimaindex der Industrie fiel um zwei Punkte auf einen Wert von 112. Die aktuelle Lage bewerten fast 90 Prozent der Betriebe als zufriedenstellend bis gut. Auch die Erwartungen liegen wieder überwiegend im positiven Bereich. Vor allem die Konsumgüterproduzenten und auch die Vorleistungsgüterhersteller äußerten sich optimistischer als im Vorquartal. Wegen der unveränderten Investitionszurückhaltung in weiten Teilen der Wirtschaft hat dagegen die Investitionsgüterindustrie ihre Erwartungen weiter reduziert. Insgesamt rechnen 29 Prozent damit, dass sich die Lage weiter verbessert. Die Zahlen zeigen aber auch: Jedes fünfte Industrieunternehmen blickt eher pessimistisch in die Zukunft.

Der Indexwert des Baugewerbes blieb mit 114 Punkten nahezu unverändert. Im privaten Wohnungsbau sorgt die günstige Zinssituation für eine anhaltend hohe Nachfrage. Saisonbedingte Pausen sorgten jedoch teilweise für Verzögerungen. Mit Blick auf den bevorstehenden Sommer sind sowohl Neueinstellungen als auch erhöhte Investitionen geplant.

Der Einzelhandel konnte das konjunkturelle Tief zum Jahresende schnell überwinden. Mit einem Anstieg von satten 19 Punkten ist die Branche der Gewinner des ersten Quartals. Durch die freundlichere Witterung sind nicht nur die Frequenzen gestiegen, sondern auch die saisonalen Sortimente gefragt. Dementsprechend haben sich die Erwartungen aus einem deutlich negativen in einen überaus positiven Bereich gedreht. Jeder dritte Einzelhändler erwartet für das Jahr 2015 eine verbesserte Geschäftsentwicklung.

Der Großhandel musste dagegen leichte Verluste hinnehmen. Der Indexwert der Branche fiel von 115 auf 111 Punkte. Viele Betriebe geben eine verschlechterte Ertragslage und gesunkene Umsätze als Gründe an. Der Anteil der Großhändler, die eine verbesserte Entwicklung erwarten, ist dementsprechend von 26 auf 16 Prozent gesunken. Sie überwiegen aber leicht den Anteil der Betriebe, die eine negative Prognose abgegeben haben.

Der Indexwert des Dienstleistungsgewerbes stieg von 125 auf 135 Punkte. Damit liegt die Branche wieder oberhalb des Fünf-Jahres-Durchschnitts (130 Punkte) und behält die Spitzenposition unter den Hauptbranchen. Trotz einer verschlechterten Ertragslage werde die aktuelle Lage sehr gut bewertet, erklärt die IHK. Auch die Erwartungen seien im Vergleich zum Vorquartal deutlich gestiegen. Nur acht Prozent erwarten eine negative Entwicklung, zum Jahresende lag dieser Wert noch bei 17 Prozent.