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Häfen brauchen weitere Schleuse

IHK begrüßt Unterstützung des Landes für Erweiterung des Schiffshebewerks Scharnebeck

Das Schiffshebewerk in Scharnebeck wird dem Bedarf nicht mehr gerecht. Landespolitik und Wirtschaft fordern seit langem eine Erweiterung. Foto: LGheuteLüneburg, 05.06.2015 - Das in die Jahre gekommene Schiffshebewerk Scharnebeck hat jetzt Unterstützung für einen Erweiterungsbau bekommen. Die niedersächsische Landesregierung wird sich beim Bund für den Bau einer neuen Schleuse im Schiffshebewerk einsetzen und die Bedeutung des Elbe-Seitenkanals hervorheben. So hat es der niedersächsische Landtag am Donnerstagabend einstimmig beschlossen.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg begrüßt den Beschluss: "Gerade vor dem Hintergrund der laufenden Arbeiten zum nächsten Bundesverkehrswegeplan begrüßen wir das klare Votum pro Elbe-Seitenkanal und pro Bau einer Schleuse in Scharnebeck“, sagt Martin Exner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK.

Die IHK Lüneburg-Wolfsburg hat sich bei Gesprächen mit Parlamentariern für den Schleusenneubau eingesetzt, engagiert sich für die Aufnahme des Vorhabens in den "Vordringlichen Bedarf Plus“ des Bundesverkehrswegeplans 2016 auch im "Bündnis Elbe-Seitenkanal“.

Dass jetzt parteiübergreifend alle vier im Landtag vertretenen Fraktionen den sogenannten Entschließungsantrag gestellt und sich damit für das Bauvorhaben stark gemacht haben, sei ein wichtiger und richtiger Schritt, sagt Exner: "Eine Schleuse ist eine zwingende Voraussetzung für eine weitere Verlagerung von Gütern aufs Binnenschiff im Hamburger Hafenhinterlandverkehr. Notwendig ist der Bau außerdem, damit die Häfen Lüneburg, Uelzen und Wittingen erfolgreiche Kooperationen entwickeln können.“

Ein Gutachten im Auftrag der IHK hatte bereits Ende 2013 ergeben, dass das Schiffshebewerk ein Nadelöhr für das gesamte norddeutsche Binnenwasserstraßennetz darstellt. Die für 2030 prognostizierten Gütermengen könne es nicht bewältigen. "Wenn es keine adäquaten Strukturen für den Hafenhinterlandverkehr gibt, ist das nicht nur ein direkter Nachteil für den Hamburger Hafen: Es schadet auch unserer gesamten nordost-niedersächsischen Region“, sagt Exner.

Denn aktuell werden laut IHK-Gutachten nur zehn Prozent der auf dem Kanal transportierten Güter auch in den Häfen der Region umgeschlagen. Das könnte sich nach einer Erweiterung des Schiffshebewerks Scharnebeck ändern. In der Folge könnten sich logistische Dienstleister ansiedeln – und zahlreiche Arbeitsplätze in der Region schaffen, ist die IHK überzeugt. "Eine weitere Voraussetzung dafür ist der durchgehende Bau der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg. Dann sind unsere Hafenstandorte von der Infrastruktur her optimal aufgestellt“, sagt Martin Exner.