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Berliner Besuch in Luhmühlen

Vizekanzler Sigmar Gabriel Gast beim Sommerfest der IHK

IHK-Präsident Olaf Kahle (l.) und IHK-Haupgeschäftsführer Michael Zeinert (r.) nutzten die Gelegenheit zum Austausch mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Foto: TammeLuhmühlen, 18.06.2015 - Feuer und Flamme für die Olympischen Spiele 2024 in Hamburg hat sich die regionale Wirtschaft am Mittwoch (17. Juni) beim Sommerfest der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg gezeigt. Einen Tag vor dem internationalen Vielseitigkeitsturnier waren rund 900 Gäste der Einladung auf das Turniergelände Luhmühlen gefolgt, das der Ehrengast, Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, als „Perle des deutschen Sports“ bezeichnete. Mit Vielseitigkeitsreiten in Luhmühlen, Sportschießen in Garlstorf und Fußball in Wolfsburg hätten die Olympischen Spiele Strahlkraft auf die gesamte Region, sagte Gabriel.

IHK-Präsident Olaf Kahle forderte Gabriel auf, sich für eine neue Schleuse in Scharnebeck einzusetzen: "Das Schiffshebewerk in Scharnebeck hat eine zentrale Funktion für den Hafenhinterlandverkehr.“ Von enormer Bedeutung sei aber auch der Lückenschluss der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg, für den es in der Wirtschaft großen Konsens gebe: "Bitte unterstützen Sie uns bei unserem Ziel, die A39 als priorisiertes Projekt in den Bundesverkehrswegeplan zu bringen.“

Einig waren sich Kahle und Gabriel darin, dass die Duale Ausbildung gestärkt werden müsse. Kahle forderte, das Übergangssystem Schule und Beruf zügig zurückzufahren: "Dort verweilen in unserem IHK-Bezirk mehr als 2.500 junge Menschen in schulischen Ausbildungen, die nicht in einen beruflichen Abschluss münden“, sagte Kahle. Dies sei ein Potenzial, das die regionale Wirtschaft dringend auf dem Ausbildungsmarkt brauche. Der Akademisierungstrend müsse gestoppt werden. Angesichts von Abbrecherquoten von 40 Prozent, verzögere sich der Weg in die Selbstständigkeit junger Menschen – und auf den Arbeitsmarkt, auf dem Fachkräfte fehlen. Ein Baustein gegen den Fachkräftemangel könnten Flüchtlinge sein. IHK-Präsident Kahle verwies auf den Aktionsplan der IHK-Vollversammlung, Flüchtlinge schneller in Ausbildung zu vermitteln und ihnen bis zu zwei Jahre nach Abschluss ein uneingeschränktes Bleiberecht zu gewähren.

Die wirtschaftliche Situation insgesamt bewertete Bundeswirtschaftsminister Gabriel als gut, mahnte bei den Unternehmern aber an: "Lassen Sie sich nicht zum Trugschluss verleiten, dass es automatisch so weitergeht.“ Die zentrale Frage der Zukunft sei: "Wie erhalten wir unsere Wettbewerbsfähigkeit in einer digitalen Ökonomie?“ Der wirtschaftliche Erfolg sei abhängig von der Innovationsfähigkeit. Unternehmen, die nicht in Forschung und Entwicklung investieren, machten einen großen Fehler.