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"Von Lüneburg hängt vieles ab"

Minister Lies stärkt Wirtschaft den Rücken - A39-Ausbau und Ertüchtigung des Schiffshebewerks gefordert

Niedersachsen Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) diskutierte in der Lüneburger IHK über Infrastrukturprojekte in der Rgion. Foto: IHKLüneburg, 20.08.2015 - Sehr deutlich hat sich Olaf Lies, Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, am vergangenen Dienstag in der Industrie- und Handelskammer in Lüneburg für die Umsetzung dreier wichtiger regionaler Infrastrukturprojekte ausgesprochen. Sowohl der Ausbau des Schiffshebewerks in Scharnebeck als auch die Schiene Nord und der Lückenschluss der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg müssten schnellstmöglich umgesetzt werden, betonte der Minister. "Jetzt ist der Zeitpunkt, um zu entscheiden", sagte Lies zum Auftakt seiner Sommerreise, die ihn in die Hansestadt führte.

"Es gibt kein Gegeneinander von Verkehrsträgern, sondern wir brauchen alle, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschlands zu erhalten", betonte er. Nach der Besichtigung des Schiffshebewerks in Scharnebeck diskutierte der Minister in der Lüneburger IHK mit Unternehmern die Frage "Wie geht es weiter mit der Verkehrsinfrastruktur in der Region Lüneburg?".

Im Mittelpunkt des Abends: Der Lückenschluss der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg, die Schiene Nord und die neue Schleuse für das Schiffshebewerk in Scharnebeck. "Von den Investitionen in die Infrastruktur der Region Lüneburg hängt vieles ab", erklärte IHK-Präsident Olaf Kahle zu Beginn. "Sowohl für unsere Region, aber insbesondere für die wichtigen verladenden Industriezentren in Niedersachsen und der gesamten Bundesrepublik." Eine neue Schleuse würde dem Elbe-Seitenkanal einen Anstieg der Transportkapazitäten bescheren und die Wachstumsperspektiven über Jahrzehnte sichern. Ein Gutachten, das dem Hebewerk anderenfalls bereits zwischen 2020 und 2023 einen Kapazitätskollaps prognostiziert, hatte die IHK Lüneburg-Wolfsburg erst kürzlich vorgestellt. "Spätestens zum 40. Geburtstag im nächsten Jahr sollte eine Entscheidung zum Bau gefallen sein", forderte Lies.

Die rund 50 Gäste, viele aus den umliegenden Landkreisen, nutzten die Gelegenheit zur lebhaften Diskussion mit dem Minister. Als wichtigen Schritt zu einer zeitnahen Entscheidung der Trassenfrage sieht Lies den Dialog Schiene Nord. Doch Schiene und Wasserweg werden nicht ausreichen, um das zukünftige Güterverkehrsaufkommen bewältigen zu können, betonte der Minister. "In ihnen, Herr Lies, haben wir von Beginn an einen großen Befürworter der A39", nahm IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert den Faden auf.

"Ohne A fehlt uns was" lautet das Motto der A39-Kampagne, die die IHK gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik sowie mit Unterstützung zahlreicher Bürger ins Leben gerufen hat. "Wir wollen zeigen, dass es eine Mehrheit gibt, die sich zur A39 bekennt", sagte Zeinert. Jetzt komme es auf darauf an, ob und wie das Vorhaben in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird.

Lies zeigte sich diesbezüglich nicht nur optimistisch, sondern auch kämpferisch: "Wenn nur ein geplanter Streckenabschnitt in den vordringlichen Bedarf plus des Bundesverkehrswegeplans kommt, dann haben wir schon gewonnen, dann wird die A39 in ihrer Gänze gebaut."

Deshalb sei es für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wichtig, mit einer Stimme zu sprechen. "Jetzt fällt die Entscheidung, damit wir nicht nur planen können, sondern auch das Geld haben und bauen können", sagte Lies. "Das ist ein eindeutiges Bekenntnis, und ich hoffe, dass das auch im Bund angekommen ist."