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Massiver Beitragseinbruch bei der IHK

Millionen-Defizit durch VW-Krise - Kammer kündigt Sparprogramm an

Harte Zeiten für die IHK. Die Beitragszahlungen sind massiv eingebrochen. Lüneburg/Wolfsburg, 07.12.2015 - Harte Zeiten für die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg: Die IHK-Beiträge brechen drastisch ein, die Kammer erwartet einen Jahresfehlbetrag von knapp 2,2 Millionen Euro. Auch ein Absenken der Betriebsausgaben um 8,2 Prozent auf rund 16,5 Millionen Euro werden daran nichts ändern, teilte die IHK heute mit. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Vollversammlung einen Sparhaushalt verabschiedet. "Wir stehen in den kommenden Jahren vor finanziellen Herausforderungen, können aber dank unserer Rücklagen deutliche Leistungseinschränkungen vermeiden“, erklärte Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert bei der Vorstellung des Wirtschaftsplans, der von der Vollversammlung einstimmig beschlossen wurde.

Für das negative Ergebnis seien mehrere Faktoren ausschlaggebend: Neben dem Manipulationsskandal bei Volkswagen mit erheblichen Auswirkungen auf große Beitragszahler belaste auch die Absatzkrise bei der Erdöl- und Erdgasindustrie im Landkreis Celle. Hinzu komme die derzeitige Niedrigzinsphase, die einerseits für ein schwaches Finanzergebnis und andererseits für deutlich erhöhte Zuführungen zu Pensionsrückstellungen der IHK verantwortlich sei.

Diese Effekte werden nach Einschätzung der IHK-Geschäftsführung noch bis 2018 zu negativen Jahresergebnissen führen. "Dank wirtschaftlich erfolgreicher Jahre in der Vergangenheit können wir einen großen Teil der erwarteten Verluste aus den Rücklagen decken“, sagte Zeinert in Wolfsburg.

Die IHK will auf den Beitragseinbruch auch mit Sparanstrengungen reagieren. Daher habe man im Veranstaltungsbereich gekürzt, sollen freie Planstellen nicht besetzt und auch bei der Immobilienbewirtschaftung gespart werden. Ein Personalabbau in Folge des Beitragseinbruchs sei bei der IHK zwar nicht vorgesehen, sagte Zeinert, allerdings werde man verschiedene Arbeitsprozesse auf weitere Kostensenkungsmöglichkeiten hin untersuchen.