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Arbeitslosigkeit nimmt mit Wintereinsatz zu

Zahlen dennoch deutlich unter Vorjahresmarke - Arbeitskräftenachfrage weiterhin hoch

Im Januar stieg die Zahl der Erwerbslosen erwartungsgemäß an. Grafik: LGheuteLüneburg, 03.02.2016 - Die Arbeitslosigkeit ist im vergangenen Monat erwartungsgemäß gestiegen. Wie die Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen meldet, waren im Januar bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern in ihrem Bezirk 16.937 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenzahl nahm gegenüber Dezember um 1.534 Personen (10,0 Prozent) zu. Im Vergleich zu Januar 2015 verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 720 Personen (4,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag bei 5,7 Prozent und damit über dem Niveau des Vormonats (5,2 Prozent). Für den Vorjahresmonat war eine Quote von 6,0 Prozent berechnet worden.

"Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen war für den Januar durchaus typisch. Gründe dafür waren unter anderem die saisonalen Entwicklungen in den überwiegend witterungsabhängigen Branchen sowie die Jugendarbeitslosigkeit“, berichtet Bernd Passier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg.

Dies spiegelte sich auch in den Arbeitslosenzahlen bei Frauen und Männern wieder. Da in witterungsabhängigen Branchen wie beispielsweise Bauhauptgewerbe und Landwirtschaft überwiegend Männer beschäftigt sind, stieg die Arbeitslosigkeit bei den Männern mit 12,0 Prozent stärker als bei den Frauen mit 7,3 Prozent. Zudem melden sich in den ersten Monaten eines Jahres junge Fachkräfte arbeitslos, die nach dem Ende ihrer dreeinhalbjährigen Ausbildung nicht im Ausbildungsbetrieb bleiben konnten. So erhöhte sich die Arbeitslosigkeit in der Personengruppe der unter 25-Jährigen um 10,3 Prozent (142 Personen) auf 1.527 Personen. Allerdings blieb auch die Jugendarbeitslosigkeit unter dem Vorjahresniveau. Vor einem Jahr waren 51 Jugendliche (3,2 Prozent) mehr ohne Arbeit.

"Der Stellenmarkt fiel nicht in die übliche Winterstarre, sondern verzeichnete weiterhin eine hohe Arbeitskräftenachfrage. Sowohl Stellenbestand als auch Stellenzugang lagen deutlich über den Vorjahreswerten“, so Passier. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen, im verarbeitenden Gewerbe und in der Zeitarbeit wurden mehr Arbeitskräfte als vor einem Jahr gesucht. "Die Unternehmen suchen nach wie vor in erster Linie ausgebildete Fachkräfte. Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter der vier Landkreise haben ihre gemeinsame Bildungszielplanung darauf abgestellt. So werden für Ungelernte zum Beispiel Umschulungen zu Maschinen- und Anlagenführern und in verschiedenen Handwerksberufen gefördert. Auch kürzere Qualifizierungsmaßnahmen wie zum Berufskraftfahrer gehören zum Angebot. Wir haben auch in diesem Jahr ausreichend Finanzmittel zur Verfügung, um Arbeitslose marktgerecht zu qualifizieren und Unternehmen bei der Einstellung schwächerer Bewerber mit Eingliederungszuschüssen zu unterstützen“, hebt Passier hervor. Auf Grund der guten Arbeitskräftenachfrage rechnet der Agenturchef damit, dass die jungen Fachkräfte, die sich nun arbeitslos melden mussten, rasch wieder eine berufliche Perspektive finden und die Arbeitslosenzahlen in dieser Personengruppe in den kommenden Monaten sinken.

Entwicklung in den Landkreisen

In den vier Landkreisen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat ähnlich. So erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Landkreis Harburg um 8,7 Prozent, in Lüchow-Dannenberg um 9,1 Prozent, in Lüneburg um 10,2 Prozent und in Uelzen um 12,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat sanken die Arbeitslosenzahlen in den Landkreisen. Die Zahlen verringerten sich in Lüchow-Dannenberg um 9,1 Prozent, in Lüneburg um 3,1 Prozent, in Harburg um 3,8 Prozent und in Uelzen um 3,0 Prozent.

Stellenmarkt

Im Januar waren beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagenturen und Jobcenter 3.852 Stellenangebote gemeldet. Damit nahm der Stellenbestand gegenüber Dezember um 281 Stellen (6,8 Prozent) ab, verzeichnete jedoch ein deutliches Plus verglichen mit dem Vorjahresmonat um 19,9 Prozent (639 Stellen). Im Monatsverlauf meldeten Unternehmen insgesamt 797 neue Stellenangebote. Die meisten Stellenzugänge kamen aus den Bereichen Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (246 Stellen, darunter: Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften mit 211 Stellen), Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz (130 Stellen), Gesundheits- und Sozialwesen (120 Stellen) sowie Verarbeitendes Gewerbe (62 Stellen).